UEFA kippt Auswärtstor-Regel
24. Juni 2021Der Europäische Fußball-Verband UEFA hat die Auswärtstorregel im Europapokal gekippt. Schon ab der kommenden Saison wird bei Toren nicht mehr unterschieden, ob sie im eigenen oder im fremden Stadion erzielt wurden. Die Regel besagte bislang, dass bei Torgleichheit nach Hin- und Rückspiel in der K.o.-Runde die Mannschaft weiterkommt, die mehr Treffer auswärts erzielt hat.
Die Frage der Abschaffung sei in den vergangenen Jahren immer wieder diskutiert worden, sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin nach einer Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees am Donnerstag. Die Fairness der Regel sei dabei immer wieder angezweifelt worden.
In der Qualifikation zu UEFA-Turnieren wird die Regelung ebenfalls abgeschafft, zumindest dann, wenn zwei oder mehr Mannschaften in der Gruppenphase punktgleich sind. Sie bleibt allerdings bestehen, wenn weitergehend zusätzliche Kriterien ins Spiel kommen müssen, die auf alle Gruppenspiele angewendet werden. So soll eine maximale Anzahl von sportlichen Kriterien beibehalten werden.
Ausnahme Nationalmannschaften
Die Auswärtstorregel war 1965 eingeführt worden. Sie fand in der Champions League und der Europa League beziehungsweise zuvor im Europapokal der Landesmeister und der Pokalsieger sowie im UEFA-Cup Anwendung. In den Nationalmannschafts-Wettbewerben der UEFA kommt die Auswärtstorregel aber offenbar weiterhin zum Einsatz. So werden in den Playoffs zur EM-Qualifikation beispielsweise auch Hin- und Rückspiele ausgetragen.
Im deutschen Fußball finden die Relegationsspiele auch nach dem sogenannten Europapokal-System statt. Die UEFA-Regeln sind aber nicht bindend für die Entscheidung über Auf- und Absteiger im nationalen Fußball.
asz/pj (dpa, SID)