Ukraine: Auf der Suche nach Trost in der Not
Drei Wochen nach Kriegsbeginn gehen die russischen Angriffe auf ukrainische Städte weiter. Das heißt auch: Die Not der Bevölkerung wird größer und die Zerstörung geht weiter. Szenen wachsender Verzweiflung.
Je länger der Krieg, desto größer die Armut
Eine alte Frau in ihrem beschädigten Haus in Kiew: Schon jetzt werden die schwerwiegenden Folgen des Kriegs für die Menschen in der Ukraine spürbar. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen könnten im Falle einer andauernden Invasion in den kommenden zwölf Monaten rund 90 Prozent der Bevölkerung von Armut betroffen sein. Das Land könne wirtschaftlich um fast zwei Jahrzehnte zurückgeworfen werden.
Alles, nur nicht hungern
In der zweitgrößten Stadt der Ukraine, Charkiw, hat die hungernde Bevölkerung im Stadtteil Saltivka ein Einkaufszentrum geplündert. Die Lage der Städte Charkiw, Tschernhihiw, Sumy und Ochtyrka im Nordosten und Osten des Landes ist prekär. Die Bevölkerung ist dem ständigem Beschuss mit Grad-Raketenwerfern und Bombardements aus der Luft ausgesetzt.
Trost in Trümmern
In der Hauptstadt Kiew versucht eine Feuerwehrfrau eine Bewohnerin zu trösten - im Angesicht ihres zerstörten Wohnhauses nach einem russischen Bombenanschlag. Ihr Schicksal teilen auch andere Ukrainerinnen und Ukrainer. Zwar werden nach russischen Angaben nur militärische Ziele angegriffen, doch werden täglich zivile Opfer und die Zerstörung von Wohnhäusern gemeldet.
In die Dunkelheit geboren
Eine Mutter und ihr Neugeborenes im Keller einer Entbindungsstation in Charkiw - Wer in diesen Tagen in der Ukraine entbindet, muss dies unter Umständen in provisorisch eingerichteten Kellerräumen tun. Zahlreiche Krankenhäuser wurden bereits von der russischen Armee bombardiert. Besonders der Angriff in Mariupol vor einer Woche auf eine Kinder- und Geburtsklinik hat viele schockiert.
Gang der Verzweiflung
Im südostukrainischen Mariupol liegen durch Granatenbeschuss Verletzte im Flur eines Krankenhauses. Die Situation der seit Tagen eingeschlossenen Hafenstadt soll katastrophal sein. Ähnliches gilt für das von der russischen Armee belagerte Isjum im Nordosten. Die ukrainische Regierung erklärte, sie suche nach Wegen für die Lieferung von Lebensmitteln und Medikamenten in die eroberten Städte.
Endlich was zu Essen
Anwohner erhalten humanitäre Hilfe in der von Separatisten kontrollierten Stadt Wolnowacha in der Region Donezk. Die ostukrainischen Gebiete Luhansk und Donezk sind weiterhin ein Hauptkriegsschauplatz. Täglich werden in den Berichten der Separatisten und des russischen Verteidigungsministeriums neue eroberte Ortschaften gemeldet.
Stumme Trauer
Familienangehörige trauern bei der Beerdigung gefallener ukrainischer Soldaten im westlichen Lwiw - und auch unter Zivilisten gibt es mittlerweile zahlreiche Todesopfer. Allein die Zahl der dokumentierten Toten seit dem Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar in der Ukraine liegt laut dem UN-Hochkommissariat für Menschenrechte bei 726. Darunter seien 42 Kinder und Jugendliche gewesen.
Alles zerstört, was nun?
Es sieht nach einem hoffnungslosen Unterfangen aus: Ein Angestellter beginnt nach einem russischen Granatenangriff in Kiew mit der Beseitigung der Trümmer seines beschädigten Geschäfts. Wann wird der Laden wieder öffnen können? Wann kehrt wieder ein Alltag ein? Das alles ist derzeit völlig unklar.