Ukrainische Sportler im Krieg
Einige der bekanntesten ukrainischen Sportler haben sich nach der Invasion Russlands gegen die Flucht und für den Kampf entschieden. Sie wollen ihr Heimatland mit der Waffe in der Hand verteidigen.
Dmytro Pidruchnyi (Biathlon)
Nach seiner Rückkehr von den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking meldete sich Dmytro Pidruchnyi bei der ukrainischen Nationalgarde, um nach dem Einmarsch der Russen für sein Land zu kämpfen. Der 30-Jährige ist ehemaliger Europameister im Biathlon und war bereits zweimal bei Olympischen Spielen dabei.
Vitali Klitschko (Boxen)
Vitali Klitschko ist einer der berühmtesten ukrainischen Sportler. In den 2000er Jahren war er Box-Weltmeister im Schwergewicht der Verbände WBO und WBC und verteidigte seinen Titel zwölf Mal erfolgreich. Seit 2014 ist er Bürgermeister von Kiew. Der 50-Jährige sagte der Nachrichtenagentur AFP, er sei "bereit, zu den Waffen zu greifen", um sein Heimatland zu verteidigen.
Wladimir Klitschko (Boxen)
Vitalis jüngerer Bruder Wladimir Klitschko gewann 1996 in Atlanta Olympisches Gold im Boxen, bevor er die IBO-, WBA-, IBF- und WBO-Titel im Schwergewicht errang. Er trat 2016 in den Ruhestand, aber der 45-Jährige hat sich wie sein älterer Bruder den Reservisten der ukrainischen Armee angeschlossen, um bei der Verteidigung seiner Heimat gegen die russische Invasion zu helfen.
Sergiy Stakhovsky (Tennis)
Der ehemalige Tennisspieler ist vor allem dafür bekannt, dass er Roger Federer 2013 in der zweiten Runde von Wimbledon besiegte. Federer war Titelverteidiger, Stakhovsky stand auf Platz 116 der Weltrangliste. Der heute 36-Jährige ist in die Ukraine zurückgekehrt, um sich den ukrainischen Streitkräften anzuschließen, die seine Heimatstadt Kiew gegen die Angriffe der Russen verteidigen.
Oleksandr Usyk (Boxen)
Usyk ist der amtierende Weltmeister der Verbände WBA, IBF, WBO und IBO im Schwergewicht. Der 35-jährige Olympiasieger von 2012 hat sich in die ukrainische Armee eingeschrieben, um sein Land zu schützen. "Ich will nicht schießen, ich will nicht töten, aber ich habe keine Wahl", wird Usyk von der Nachrichtenagentur AFP zitiert.
Oleh Luzhnyi (Fußball)
Der ehemalige Rechtsverteidiger Oleh Luzhnyi gewann mit dem FC Arsenal Anfang der 2000er Jahre die Premier League und den FA Cup. Heute ist er 53 und kämpft für sein Heimatland. "Die Situation ist furchtbar", sagte er dem Sender Sky Sports. "Ich möchte als Trainer in Großbritannien arbeiten, aber zunächst muss ich hier Stärke zeigen und für mein Volk, mein Land und die Demokratie kämpfen."
Vasiliy Lomachenko (Boxen)
Lomachenko gewann in seiner Karriere zwei olympische Goldmedaillen - 2008 im Federgewicht, vier Jahre später im Leichtgewicht. Als Profi war er Weltmeister in drei verschiedenen Gewichtsklassen. Der 34-Jährige hat sich für den Kampf gegen Russland in seiner Heimatstadt Bilhorod-Dnistrovskyi in der Nähe von Odessa den ukrainischen Streitkräfte angeschlossen.
Yuriy Vernydub (Fußball)
Vernydub ist Trainer von Sheriff Tiraspol, der moldawischen Mannschaft, die Real Madrid im September 2021 in der Champions League mit 2:1 im Santiago Bernabeu besiegen konnte. Der 56-jährige ehemalige defensive Mittelfeldspieler hat sich nun den ukrainischen Streitkräften im Kampf gegen Russland angeschlossen. Von 1997 bis 2000 spielte er in der ersten russischen Liga für Zenit St. Petersburg.
Yaroslav Amosov (MMA)
Der Mixed-Martial-Arts-Kämpfer ist der amtierende Bellator-MMA-Champion im Weltergewicht. Der 28-Jährige hat sich verpflichtet, die Ukraine zu verteidigen, und verzichtet damit auf die Chance, seinen Weltmeistertitel im Mai gegen Michael Page zu verteidigen.