UN entsetzt über Hinrichtung von Jugendlichen
3. Mai 2019Im Iran sind nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros zwei 17-jährige Teenager ohne fairen Prozess hingerichtet worden. Das teilte das UN-Menschenrechtsbüro in Genf mit. Den Jungen wurde Raub und Vergewaltigung vorgeworfen. Einer der beiden habe eine Sonderschule besucht, aber die Gerichte hätten seinen mentalen Zustand nicht geprüft, sagte eine Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros.
Das Kinderhilfswerk UNICEF berichtete zugleich, in Saudi-Arabien seien ebenfalls drei Minderjährige hingerichtet worden. Das Urteil sei am 23. April vollstreckt worden. Weitere Einzelheiten nannte die Organisation zu den drei Fällen nicht.
Verstoß gegen Menschenrechte
Die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüro erklärte zu den Hinrichtungen im Iran, die zwei Jugendlichen, die im Alter von 15 Jahren festgenommen worden waren, hätten über Misshandlung in Polizeigewahrsam berichtet und ausgesagt, sie seien zu falschen Geständnissen genötigt worden. Weder ihre Anwälte noch ihre Eltern seien vorab über die Hinrichtung am 25. April in Schiras im Süden des Landes informiert worden.
"Ich bin entsetzt", teilte die UN-Menschenrechtschefin Michelle Bachelet mit. Exekutionen von Minderjährigen seien laut Völkerrecht untersagt. Diese Hinrichtungen verstießen nicht nur gegen Menschenrechte sondern auch gegen die UN-Konvention zu Kinderrechten, die der Iran unterzeichnet habe. Bachelet forderte die iranischen Behörden auf, Hinrichtungen von Minderjährigen sofort zu stoppen.
pgr/sti (dpa, epd)