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UN erwarten 800.000 sudanesische Flüchtlinge

1. Mai 2023

Chaos und Blutvergießen im Sudan dauern nun schon die dritte Woche an. Die Folge: eine Massenflucht.

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Flüchtende Sudanesen suchen Zuflucht im Tschad
Mehr als 70.000 Menschen haben sich bereits vor den Kämpfen in Sicherheit gebracht darunter auch im TschadBild: Mahamat Ramadane/Reuters

Nach jüngsten Zahlen des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sind bereits mindestens 73.000 Menschen aus dem Sudan in den Nachbarländern Ägypten, Tschad und die Zentralafrikanische Republik angekommen.

Nach Schätzungen könnten es mehr als 800.000 Menschen werden, die vor den schweren Kämpfen flüchten, hieß es von den Vereinten Nationen (UN).

Darunter seien neben 580.000 sudanesischen Staatsbürgern mehr als 200.000 Menschen, die sich bereits als Flüchtlinge im Sudan aufhielten. Das nordostafrikanische Land grenzt an Ägypten, Libyen, den Tschad, die Zentralafrikanische Republik, Südsudan, Äthiopien und Eritrea.

UNHCR bereitet sich vor

"Wir hoffen, dass es nicht dazu kommt, aber wenn die Gewalt nicht aufhört, werden mehr Menschen gezwungen sein, den Sudan zu verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen", schrieb UNHCR-Chef Filippo Grandi auf Twitter. Das UNHCR bereite sich mit Regierungen und Partnern auf eine mögliche Fluchtwelle vor.

Zuvor hatte bereits die staatliche sudanesische Nachrichtenagentur Suna berichtet, mehr als 70.000 Menschen seien in den vergangenen Tagen aus der Hauptstadt Khartum in den Bundesstaat Weißer Nil geflüchtet. Die bereits existierenden Lager für Binnenvertriebene kämen dort an ihre Grenzen. Der Bundesstaat grenzt im Süden an Khartum und erstreckt sich bis an die Grenze zum Nachbarland Südsudan.

Sudan | Kämpfe in Khartum
Rauch über Khartum: Eine wirkliche Feuerpause wurde bislang von beiden Seiten faktisch nicht eingehaltenBild: AFP/Getty Images

Derweil wird die sudanesische Hauptstadt Khartum weiterhin von Schießereien und Explosionen erschüttert - trotz des jüngsten Waffenstillstands, der zwischen den Kriegsparteien formell vereinbart wurde.

Seit dem Ausbruch der Kämpfe zwischen Armeechef Abdel Fattah al-Burhan und Mohamed Hamdan Daglo, dem Befehlshaber der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF), wurden mehr als 500 Menschen getötet. International wachsen Befürchtungen, dass das Land mit rund 46 Millionen Einwohnern in einen Bürgerkrieg versinken und die ganze Region destabilisieren könnte.

uh/AR (dpa, afp, rtr)