UN greifen gegen Wilderei durch
30. Juli 2015Die UN haben zum ersten Mal eine Resolution zum Kampf gegen Wilderei und den verbotenen Handel mit Wildtieren verabschiedet. Deutschland und das zentralafrikanische Land Gabun hatten den Entwurf eingebracht. Der Beschluss ist zwar nicht bindend, zeigt aber dass der Widerstand gegen den ausufernden illegalen Handel mit Wildtieren zunimmt. Zudem fordert die Resolution die betroffenen Länder auf, "wirksame Maßnahmen" zu ergreifen, um Wilderei und Schmuggel zu verhindern und zu bekämpfen. Dazu gehöre auch, den Handel mit Wildtieren als "ernsthafte Straftat" zu verfolgen.
Der Text richtet sich nicht nur an die Regionen in Afrika, in denen viele der bedrohten Tiere - wie etwa Elefanten und Nashörner - beheimatet sind, sondern auch an die Konsumenten, die oft aus Asien kommen. Elfenbein und Nashornhörner sind dort sehr beliebt. Mit den Hörnern von Nashörnern könne man auf dem Schwarzmarkt inzwischen mehr erlösen, als mit der gleichen Menge an Gold, sagte der deutsche UN-Botschafter Harald Braun. Außerdem werden auf dem gesamten afrikanischen Kontinent laut Schätzungen jährlich rund 30.000 Elefanten gewildert. Der Handel mit Elfenbein ist offiziell schon seit 1989 verboten, weil die Anzahl der Dickhäuter von 1,2 Millionen auf 600.000 weltweit geschrumpft war. Dennoch geht der Schmuggel auf verbotenen Wegen weiter.
Mit Elfenbein finanzierter Terror
Für Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier ist der Kampf gegen Wilderei und den illegalen Handel mit Wildtieren "nicht nur eine Aufgabe des Artenschutzes, sondern auch der Außen- und Sicherheitspolitik". Mit den Erlösen würden oft auch "terroristische Aktivitäten finanziert". Das bringe die Entwicklung vieler afrikanischer Staaten in Gefahr, kommentierte Steinmeier die UN-Resolution.
Gabuns Außenminister, Emmanuel Issoze-Ngondet, betonte, sein Land wolle die Wilderei beenden und auch gegen den Schmuggel vorgehen. Die Resolution habe eine "moralische Kraft" und könne konkrete Schritte anstoßen. Wie Steinmeier beklagte auch er, dass terroristische und bewaffnete Gruppen in Afrika mit illegalem Wildtierschmuggel ihr Einkommen aufbessern. Dies trage auch zu der starken Zunahme von Waffen auf dem Kontinent bei.
Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass ein US-amerikanischer Zahnarzt Anfang Juli den über Simbabwe hinaus bekannten Löwen Cecil getötet hatte. Die Raubkatze mit ihrer charakteristischen schwarzen Mähne war bei den Besuchern des Hwange-Nationalparks in Simbabwe sehr beliebt. Das tragische Ende des Tieres als Jagdtrophäe erzürnt momentan Tierschützer auf der ganzen Welt und löste im Internet einen wahren Sturm der Entrüstung aus.
mas/qu (ap, afp, rtre)