UN: Im Südsudan verhungern die Menschen
20. Februar 2020Die Kommission der Vereinten Nationen für Menschenrechte im Südsudan konstatiert: Regierungsangehörige unter Präsident Salva Kiir hätten viele Südsudanesen wissentlich dem Hungertod ausgeliefert. Staatliche Einnahmen in Höhe von Millionen Euros seien in die eigenen Taschen geleitet worden.
In dem durch politische Rivalitäten und Gewalt gebeutelten Land ließen die Konfliktparteien je nach ethnischer Zugehörigkeit Dorfgemeinschaften absichtlich hungern, Kinder von teils erst zwölf Jahren würden zum Waffendienst gezwungen, hieß es.
Durch die weitreichende Korruption sei die Armut und die Not im Südsudan, in dem 2013 ein Bürgerkrieg begann, noch verschlimmert worden. Mehr als 55 Prozent der Menschen in dem Land hätten nicht ausreichend zu essen, so der UN-Bericht.
Neue alte Regierung
Ob die erneute Regierungsbildung zu einer Verbesserung der Lage führen wird, ist unklar. Denn die verantwortlichen Akteure sind weiterhin dieselben. Präsident Kiir hatte am Samstag erklärt, er habe sich mit Rebellenführer Riek Machar auf die Bildung einer Einheitsregierung geeinigt. Dieser solle am Freitag zum Vize-Präsident ernannt werden. Eine Konstellation, die es bereits nach der Unabhängigkeitserklärung vom Sudan 2011 gegeben hatte. Doch 2013 platzte das Bündnis und das Land stürzte in einen blutigen Bürgerkrieg. Zehntausende Menschen wurden getötet, ein Drittel der Bevölkerung - rund vier Millionen Menschen - ist auf der Flucht.
2018 hatten die Kontrahenten dann ein Friedensabkommen unterzeichnet und die Bildung der Einheitsregierung vereinbart. Eine dafür geltende Frist ließen sie jedoch zweimal verstreichen.
fab/qu (dpa, epd, afp)