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UN-Konferenz: Vorsorge statt Wiederaufbau

14. März 2015

Bei der UN-Konferenz im japanischen Sendai beraten tausende Delegierte aus über 180 Ländern, wie man die Folgen von Umweltkatastrophen reduzieren kann. Der Kanon: Investitionen in die Vorsorge zahlen sich aus.

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Bildergalerie größte Naturkatastrophen weltweit
Bild: NOAA via Getty Images

Vor dem Hintergrund der verheerenden Zerstörungen im südpazifischen Inselstaat Vanuatu durch Zyklon "Pam" verlangen die Vereinten Nationen deutlich größere Investitionen in die Katastrophenvorsorge. "Der Klimawandel intensiviert die Risiken für Hunderte Millionen von Menschen", warnte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zum Auftakt der fünftägigen UN-Konferenz im japanischen Sendai. Der Präsident Vanuatus, Baldwin Lonsdale, rief zu verstärkter Hilfe auf. Naturkatastrophen könnten "Jahre der Entwicklung zunichtemachen".

Japan: UN-Konferenz in Sendai zum Schutz vor Naturkatastrophen (Foto: dpa)
Japans Premier Shinzo Abe (stehend) und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ( 3. v. l.)Bild: picture-alliance/dpa/F. Robichon

Mehr Geld und Ausbilder für Wiederaufbau

Gastgeber Japan kündigte an, in den nächsten vier Jahren vier Milliarden US-Dollar (3,8 Milliarden Euro) für das globale Krisenmanagement bereitstellen zu wollen. Das Land wolle dabei helfen, 40.000 Menschen weltweit in Katastrophenschutz- und Wiederaufbau-Maßnahmen auszubilden, so Japans Ministerpräsident Shinzo Abe vor den rund 6000 Delegierten aus mehr als 180 Ländern. Wichtig sei auch die Beteiligung der Zivilgesellschaft, insbesondere der Frauen, bei der Ausarbeitung von Vorsorgemaßnahmen gegen Katastrophen. 90 Prozent der Opfer gibt es Abe zufolge in ärmeren Ländern. Daher müsse es auch um nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Anpassungen an den Klimawandel gehen.

Ziel der Konferenz ist ein neues UN-Rahmenwerk zur Risikoreduzierung von Naturkatastrophen mit einer Laufzeit von 15 Jahren. Ein derzeitiger Aktionsplan läuft in diesem Jahr aus. Experten sehen die Konferenz als einen Auftakt zu einer Reihe von globalen Weichenstellungen für die Klima- und Entwicklungspolitik in diesem Jahr.

Entwicklung als Vorsorgemaßnahme

"Die Folgen des Klimawandels sind bereits heute allgegenwärtig. Fluten, Überschwemmungen oder Dürren gefährden die Existenz und das Leben von Millionen von Menschen, verschärfen Armut und verhindern nachhaltige Entwicklung", sagte der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundesentwicklungsministerium, Thomas Silberhorn. Ziel sei es, durch Prävention und Vorsorge die Widerstandsfähigkeit der gefährdeten Menschen zu stärken. "Jeder Euro, den wir in Frühwarnung und Prävention investieren, kann Menschenleben retten und spart bis zu vier Euro, die im Wiederaufbau nach Katastrophen investiert werden müssten." Das Ministerium will jährlich mindestens 15 Millionen Euro in das Katastrophenrisikomanagement seiner Partnerländer investieren.

Nach UN-Angaben belaufen sich die wirtschaftlichen Verluste durch Katastrophen wie Stürme, Erdbeben, Tsunamis und Überschwemmungen jedes Jahr schon jetzt auf schätzungsweise 250 bis 300 Milliarden US-Dollar und dürften sich in Zukunft weiter erhöhen. Dies zeige, wie wichtig Investitionen in die Vorsorge sei, so Ban Ki Moon. "Wir können zuschauen, wie diese Zahl wächst und mehr Menschen leiden. Oder wir können diese Zahl dramatisch reduzieren und die Einsparungen nutzen, um sie in die Entwicklung zu investieren", sagte Ban.

chr/sti (dpa)