UN: Lebensmittel in Aleppo aufgebraucht
24. November 2016Die Rebellen in Syrien haben nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) einer Feuerpause zur Versorgung der notleidenden Bevölkerung in Ost-Aleppo zugestimmt. Hilfslieferungen für die ausgehungerten Syrer seien dringend notwendig, sagte der UN-Nothilfekoordinator, Jan Egeland vor Journalisten in Genf. Das Welternährungsprogramm habe die letzten Rationen verteilt. Zudem wies Egeland darauf hin, dass es kein Krankenhaus und keine medizinische Einrichtung im Osten Aleppos gebe, die nicht durch die Bombardements der vergangenen Wochen beschädigt worden seien.
Erlaubnis fehlt
Die Lage der gut 275.000 Menschen in dem von Regierungstruppen umzingelten Stadtteil sei dramatisch. Egeland appellierte an das Regime von Machthaber Baschar al-Assad, den Hilfskonvois grünes Licht für die Fahrt nach Ost-Aleppo zu geben.
Das Gebiet wird von Rebellen gehalten, die im Syrien-Konflikt gegen das Assad-Regime kämpfen. Bislang hätten die Assad-Behörden nicht die notwendige Erlaubnis für Transporte mit Hilfsgütern erteilt.
Positive Signale aus Moskau
Erste mündliche Signale von Assads Verbündetem Russland seien zwar positiv, so Egeland. Allerdings besteht der Nothilfekoordinator auf eine schriftliche Erklärung aus Moskau. Seit Anfang November versuchen die UN Vereinbarungen mit den Konfliktparteien zu treffen, um Hilfslieferungen in die frühere Wirtschaftsmetropole zu transportieren und Verletzte in Sicherheit zu bringen.
In der Türkei und im Westteil Aleppos stehen laut Egeland Lastwagen mit Hilfsgütern bereit. Es sei ein zeitlicher Vorlauf von 72 Stunden nötig, um die "große, komplexe und gefährliche Operation" vorzubereiten.
uh/qu (dpa, rtr, epd)