UN-Mitglieder zeigen schlechte Zahlungsmoral
27. Juli 2018Die Vereinten Nationen geraten wegen ausbleibender Beitragszahlungen ihrer Mitgliedstaaten in die Bredouille. UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte in einer Mitteilung an die Beschäftigten vor einem akuten Liquiditäts-Engpass und kündigte Maßnahmen zur Kostensenkung an. Einsparungen im Personalbereich sollten aber möglichst vermieden werden.
Bis Ende Juli überwiesen nur 112 von 193 Mitgliedsländern ihre Beiträge an die UN - darunter Deutschland, nicht aber die USA. "Unsere Barreserven waren noch nie zu einem so frühen Zeitpunkt im Jahr so niedrig", schrieb Guterres. Dahinter stehe ein "besorgniserregender" Trend.
Deutschland auf Platz vier
Die Generalversammlung hatte im Dezember ein Zwei-Jahres-Budget für die Vereinten Nationen in Höhe von 5,4 Milliarden Dollar (umgerechnet 4,6 Milliarden Euro) gebilligt. Die Friedenseinsätze der UN sind darin nicht enthalten - deren Budget umfasst knapp 6,8 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro) für zwölf Monate. Die Gelder kommen von den Mitgliedstaaten.
Mit Abstand größter Beitragszahler sind die USA, die normalerweise rund 22 Prozent zum UN-Budget beisteuern. Traditionell überweisen sie ihren Anteil später im Jahr. US-Präsident Donald Trump sind diese Zahlungen allerdings ein Dorn im Auge. Er verlangt, dass andere Länder einen höheren Beitrag leisten. In der Liste der größten Geldgeber folgen Japan, China und Deutschland.
jj/qu (afp rtr)