Unentschieden vor der Entscheidung
1. Juni 2014"Dieses Spiel spiegelt nicht unseren aktuellen Leistungsstand wider", analysierte ein enttäuschter Thomas Müller nach der Partie gegen Kamerun. In der Tat hatte seine Mannschaft beim 2:2 (0:0) in Mönchengladbach über weite Strecken die WM-Form vermissen lassen. Die Gäste mit dem deutschen Trainer Volker Finke waren sogar in der in der 62. Minute durch Samuel Eto'o in Führung gegangen, und es sah nach einer komplett misslungenen Probe vor der endgültigen Kadernominierung aus, aber Thomas Müller (66.) per Kopf und der eingewechselte André Schürrle (71.) drehten die Partie, ehe dem Noch-Mainzer Eric Maxim Choupo-Moting in der 78. Minute noch der Ausgleich für die Afrikaner gelang.
Fahrlässige Chancenverwertung
Vor 41.000 Zuschauern im Borussia-Park hatte das Team von Bundestrainer Joachim Löw in den ersten Minuten gleich drei hochkarätige Chancen, aber der Ball wollte nichts ins Tor. Mesut Özil hätte schon nach wenigen Sekunden das 1:0 erzielen können, zielte aber knapp am Pfosten vorbei. "Es zieht sich wie eine roter Faden durch die letzten zwei, drei Jahre, dass wir zu viele Chancen brauchen", klagte Löw nach der Partie. Und der Bundestrainer hatte noch weitere Defizite entdeckt: "Das Passspiel war nicht gut, wir haben viele, viele Bälle verloren."
Dortmunds Durm debütiert
Personell musste Löw auf die immer noch angeschlagenen Manuel Neuer, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger verzichten. Auch Marcel Schmelzer war noch nicht einsatzbereit. So kam der Dortmunder Erik Durm zu seinem Länderspieldebüt und machte seine Sache als Linksverteidiger gut. Er darf wohl auf eine Nominierung für Brasilien hoffen. Bis Montag Mitternacht (02.06.2014) muss der DFB den Kader benennen. Sicher dabei ist trotz einer schwachen Vorstellung gegen Kamerun Mesut Özil. Auch der gerade erst nach einem Kreuzbandriss wiedergenesene Sami Khedira war in der aktuellen Verfassung keine Hilfe für die Mannschaft.
Letzter Test am Freitag gegen Armenien
"Es ist gut, dass wir jetzt noch nicht an dem Punkt sind, an dem wir sein müssen. Wir müssen bis zum 16. Juni topfit sein und noch nicht jetzt", machte sich Thomas Müller Mut. Dabei war er einer der wenigen in Normalform. Noch hat das DFB-Team eine weitere Möglichkeit zum Testen: Am Freitag (06.06.2014) geht es in Mainz gegen Armenien. Dann sollen Lahm und Neuer, der vorzüglich von Roman Weidenfeller im Tor vertreten wurde, wieder ins Team zurückkehren. Miroslav Klose, der gegen Kamerun auf der Bank saß, darf ebenfalls auf seinen Einsatz hoffen.