Erhöhte Radioaktivität in Sellafield
31. Januar 2014Eines der Messgeräte im Norden der weitläufigen Anlage habe ein "hohes Niveau der Radioaktivität" registriert. Die gemessenen Werte lägen jedoch unter solchen Werten, bei denen man energisch reagieren müsse, teilte ein Sprecher der Betreiberfirma weiter mit. Vorsorglich wurde der überwiegende Teil der Beschäftigten der Wiederaufbereitungsanlage aufgefordert, nicht zur Arbeit zu erscheinen.
Nur wenige Mitarbeiter in Sellafield
Der Betrieb wird nach offiziellen Angaben dennoch aufrecht erhalten, allerdings nur mit den hierfür absolut erforderlichen Mitarbeitern, wie es weiter heißt. Tests hätten zudem gezeigt, dass alle Anlagen korrekt und normal liefen.
Das Energieministerium in London ist laut einem Sprecher über den "Vorfall" informiert worden. Man stehe in ständigem Kontakt mit Sellafield, erklärte er weiter.
Auch deutscher Atommüll dort
Die Anlage Sellafield im Nordwesten Englands - 400 Kilometer von London entfernt - wird zur Lagerung nuklearer Abfälle und zur Wiederaufbereitung benutzter Brennelemente verwendet. Sie ist der älteste und größte Atomkomplex in Europa. Auch deutsche Kraftwerksbetreiber lassen hier verbrauchte Brennstäbe wieder aufbereiten. Auf dem Gelände sind noch etliche Castoren mit hochradioaktivem Abfall, die zurück nach Deutschland transportiert werden sollen.
Der Name Sellafield ist auch verbunden mit immer wieder kehrenden Störfällen und Pannen. Der bisher folgenschwerste Unfall ereignete sich 1957 in dem damals noch Windscale genannten Atomreaktor. Durch ein Feuer in der Anlage wurden erhebliche Mengen radioaktiven Materials freigesetzt, die sich über Großbritannien und dem europäischen Festland verteilten.
se/SC (ape, rtre, afp, dpa)