UN: Millionen Kinder müssen leiden
23. Juni 2015Wie aus der jetzt in New York vorgestellten Studie des UN-Kinderhilfswerks UNICEF hervorgeht, sterben jedes Jahr immer noch sechs Millionen Kinder unter fünf Jahren.
Schätzungsweise 121 Millionen Heranwachsende gehen nicht zur Schule; 289.000 Frauen überleben die Geburt ihres Kindes nicht.
Es gibt auch Lichtblicke
Mit Blick auf die auslaufenden Millenniumsziele, die bis Ende des Jahres durch die Nachhaltigen Entwicklungsziele ersetzt werden sollen, hält der Bericht "Fortschritt für Kinder" aber auch Erfolge fest. So hätten Untergewicht und chronische Mangelernährung bei Kindern deutlich reduziert werden können; 2,6 Milliarden Menschen erhielten erstmals Zugang zu einer verbesserten Wasserversorgung.
"Die Millenniumsziele haben außerordentliche Fortschritte für Kinder ermöglicht - aber sie haben auch sichtbar gemacht, wie viele Kinder wir zurücklassen", erklärte UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake.
Schulausbildung immer noch nicht selbstverständlich
Werde nicht mehr für Mädchen und Jungen getan, würden bis 2030 weitere 68 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag sterben und es würden immer noch etwa 119 Millionen Heranwachsende von chronischer Mangelernährung und deren Folgen betroffen sein. "Und es wird noch 100 Jahre dauern, bis auch alle Mädchen aus den ärmsten Familien im südlichen Afrika eine Grundschule besuchen können" fügte Lake hinzu.
UNICEF rief die Staatengemeinschaft dazu auf, vermehrt in Gesundheits-, Bildungs- und Kinderschutzsysteme zu investieren und gezielt Heranwachsende in den ärmsten Regionen der Welt zu fördern.
Die UNICEF-Bilanz richtet sich an die Regierungen vor der geplanten Verabschiedung der neuen internationalen Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen im September. "Nachhaltige Entwicklungsziele" sollen die sogenannten Millenniumsziele ablösen, die seit dem Jahr 2000 den Rahmen für den Kampf gegen Armut und Unterentwicklung setzen sollten.
haz/nem (rtr, kna, epd, dpa)