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Unruhen nach Putschversuch in Haiti

18. Dezember 2001

Nach der Niederschlagung eines Putschversuchs ist es in Haiti zu politischen Unruhen gekommen. Anhänger von Präsident Aristide gingen gegen Oppositionelle vor. Die Hintergründe des Putschversuchs sind undurchsichtig.

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Straßenunruhen in Port-Au-PrinceBild: AP

Der gescheiterte Putsch

Am Montag (17.12.2001) waren gut 30 bewaffnete Männer in den Regierungspalast im Zentrum der Stadt eingedrungen und hatten dort die Funkanlage besetzt. Wie das Pressebüro der Regierung mitteilte, konnte die Polizei im Laufe des Tages den Palast zurückerobern. Anhänger von Aristide gingen sofort auf die Straße, errichteten Barrikaden und griffen die Opposition an.

Die Berichte verschiedener Regierungssprecher über den Vorfall am Montag morgen sind widersprüchlich. Zum Teil wird behauptet, der Angriff habe um 2 Uhr früh stattgefunden. Andere Quellen sagen, um diese Zeit hätten die Bewaffneten versucht, ein Gefängnis zu überfallen, seien aber zurückgeschlagen worden. Der Regierungspalast sei erst kurz vor Morgengrauen um 5 Uhr gestürmt worden. Es ist noch völlig unklar, wie die relativ kleine Gruppe die mehreren hundert bewaffneten Wächter des Gebäudes überwinden konnten. Auch über den Hergang des Überfalls liegen unterschiedliche Darstellungen vor.

Unklarheiten über die Putschisten

Der Sicherheitschef machte ehemalige Militärs für den Putschversuch verantwortlich. Die Angreifer hätten Tarnuniformen der Armee getragen, die von Aristide 1994 aufgelöst worden war. Andere Regierungssprecher sagten, hinter dem Angriff stecke der ehemalige Polizeichef von Cap Haitien, Guy Philippe. Philippe war im vergangenen Jahr abgesetzt worden, weil er angeblich an den Vorbereitung eines Staatsstreichs beteiligt war. Er floh in die Dominikanische Republik. Dort sagte er am Montag, der Putsch-Versuch sei von der Regierung selbst inszeniert worden, "als Vorwand, um die Opposition anzugreifen".

Präsident Aristide in Sicherheit

Präsident Aristide und seiner Frau drohte keine Gefahr. Sie hatten die Nacht in ihrem Privathaus außerhalb der Hauptstadt verbracht. In einer Rundfunkansprache sagte Aristide am Nachmittag: "Wir haben den Putschversuch niedergeschlagen, aber es ist noch nicht alles vorbei." (im)