Unworte seit 1991
22. Januar 20021991: "Ausländerfrei"
(fremdenfeindliche Parole in Hoyerswerda)
1992: "Ethnische Säuberung"
(Propagandaformel im ehemaligen Jugoslawien)
1993: "Überfremdung"
(Scheinargument gegen den Zuzug von Ausländern)
1994: "Peanuts"
(Der ehemalige Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, geringschätzig über die offenen Handwerkerrechnungen in Höhe von rund 50 Millionen Mark im Zusammenhang mit der Pleite des Bauunternehmers Jürgen Schneider)
1995: "Diätenanpassung"
(Beschönigung der Diätenerhöhung im Bundestag)
1996: "Rentnerschwemme"
(falsches, angstauslösendes Naturbild für einen sozialpolitischen Sachverhalt)
1997: "Wohlstandsmüll"
(Umschreibung arbeitsunwilliger und -unfähiger Menschen des früheren Verwaltungspräsidenten von Nestlé, Helmut Maucher)
1998: "sozialverträgliches Frühableben"
(zynisch wirkende Ironisierung des Ex-Präsidenten der Bundesärztekammer Karsten Vilmar)
1999: "Kollateralschaden"
(Verharmlosung der Tötung Unschuldiger als Nebensächlichkeit, Nato-offizieller Terminus im Kosovo-Krieg)
2000: "National befreite Zone"
(zynisch heroisierende Umschreibung einer Region, die von Rechtsextremisten terrorisiert wird)
2001: "Gotteskrieger"
(Kein Glaube an einen Gott gleich welcher Religion kann einen Krieg oder gar Terroranschläge rechtfertigen)