US-Archiv sichert "Liebesbriefe" an Trump
8. Februar 2022Mitarbeiter des US-Nationalarchivs hätten in Donald Trumps Luxusanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida "zahlreiche Kartons" mit Unterlagen abholen müssen, erfuhr die Zeitung "Washington Post". Darunter hätten sich Briefe von Kim Jong Un und Trumps Vorgänger Barack Obama befunden.
Ein Gesetz hält fest, dass schriftliche Unterlagen eines US-Präsidenten nach dem Ende seiner Amtszeit an das Nationalarchiv übergeben werden müssen. Berater Trumps bestritten, dass der ehemalige Staatschef mit böser Absicht handelte, als er die Dokumente mit nach Palm Beach nahm.
"Wir haben uns verliebt"
Trump hatte während seiner Amtszeit, die am 20. Januar 2021 endete, eine ungewöhnlich enge Beziehung zu dem international geächteten Kim Jong Un aufgebaut. Beide trafen sich mehrfach persönlich und standen auch schriftlich in Kontakt. "Er hat mir wunderschöne Briefe geschrieben, es sind großartige Briefe", sagte Trump 2018 vor Anhängern. "Wir haben uns verliebt." US-Medien sprechen seitdem von "Liebesbriefen".
Als Präsident war Trump bekannt für seinen laxen Umgang mit Regeln zu offiziellen Dokumenten. Der Republikaner zerriss - trotz einer Aufbewahrungspflicht - immer wieder Papiere, die dann von Mitarbeitern des Weißen Hauses zusammengeklebt werden mussten.
Auch der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 erhielt laut "Washington Post" vom Nationalarchiv zerrissene Unterlagen. Die Mitglieder des Gremiums wollen mit den Dokumenten unter anderem Trumps Verhalten und seine Treffen und Telefonate am Tag der Attacke rekonstruieren.
wa/rb (afp)