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US-General Dunford warnt vor Russland

10. Juli 2015

Schon vor seiner Wahl zeigt sich der designierte US-Generalstabschef Joseph Dunford als Freund klarer Worte. Vor dem Senat bezeichnete er das Auftreten Russlands als "nichts weniger als alarmierend".

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Der designierte US-Generalstabschef Joseph Dunford (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/ landov

"Russland stellt die größte Gefahr für unsere nationale Sicherheit dar", sagte Joseph Dunford bei einer Anhörung im Streitkräfteausschuss des US-Senats. Russland sei eine Atommacht und habe in der Ukraine-Krise die Souveränität eines anderen Landes verletzt. Dennoch sei es wichtig, dass das Pentagon einen Gesprächsdraht zum russischen Militär behalte, um "Missverständnisse" zu vermeiden. Die Atommacht könne die Souveränität von US-Verbündeten verletzen und sei eine "existenzielle Bedrohung für die Vereinigten Staaten".

Der Konflikt in der Ukraine hat zu den schwersten Verwerfungen im Verhältnis zwischen den USA und Russland seit dem Kalten Krieg geführt. Die USA und die Europäische Union werfen Moskau vor, die Rebellen in der Ostukraine mit Soldaten und Ausrüstung zu unterstützen. Die russische Regierung dementiert dies. Wegen der Einmischung in das Nachbarland und der Annexion der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim haben die USA und die EU Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt.

Waffen für die Ukraine

Der General sprach sich dafür aus, panzerbrechende Waffen an die Ukraine zu liefern. Die Entscheidung darüber liegt aber bei US-Präsident Barack Obama, der Waffenlieferungen an Kiew skeptisch sieht. Es sei angemessen, das Land etwa mit Panzerabwehrraketen auszustatten, sagte Dunford. "Ohne diese Art der Unterstützung werden sie nicht in der Lage sein, sich gegen russische Aggression zu verteidigen." Verteidigungsminister Ashton Carter hat sich ebenfalls für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen.

Als weitere Bedrohungen für die Sicherheit der USA nannte Dunford in der Senatsanhörung China, Nordkorea und die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Obama hatte den bisherigen Kommandeur der Marineinfanteristen im Mai als Nachfolger von Generalstabschef Martin Dempsey nominiert. Der US-Senat muss der Nominierung noch zustimmen. Dies gilt jedoch angesichts des Rückhalts, den Dunford sowohl bei Demokraten als auch Republikanern genießt, als Formsache. Nach einer Bestätigung durch den Senat würde Dunford zu einem der wichtigsten Berater Obamas in Verteidigungsfragen aufsteigen. Außerdem würde er zentraler Ansprechpartner von Verteidigungsminister Carter.

Der in Boston geborene Dunford wurde 1977 Offizier, von Februar 2013 bis August 2014 kommandierte er die NATO-Truppen in Afghanistan. Der 59-Jährige ist Absolvent der für ihre äußerst harte Ausbildung bekannten US Army Ranger School und hat zwei Universitätsabschlüsse - einen in internationalen Beziehungen und einen in Politikwissenschaft.

kle/gri (afp, dpa, rtre, ape)