US-Geschäft hilft Deutscher Telekom
11. August 2016Jahrelang hatte die Deutsche Telekom hohe Summen in ihre amerikanische Tochter gesteckt. Dank dieser Anschubfinanzierung und dank erfolgreicher Werbung hilft T-Mobile US nun aber dem Unternehmen aus Bonn über manche Hürde hinweg. Allein wegen des US-Engagements stieg der Gesamt-Umsatz der Telekom im zweiten Quartal um 2,2 Prozent auf fast 18 Milliarden Euro. In Deutschland ging der Umsatz hingegen um mehr als drei Prozent zurück.
Auch das Betriebsergebnis, also der Gewinn vor Steuern und Sonderausgaben, lag mit 5,5 Milliarden Euro und einem Plus von neun Prozent klar im grünen Bereich. Aber der Gewinn im engeren Sinn, der Überschuss, ging um fast 13 Prozent zurück: 621 Millionen Euro blieben im zweiten Quartal in den Kassen der Deutschen Telekom.
Die US-Tochter steht mit derzeit 69 Millionen Kunden gut da. Im jüngsten Quartal hatte T-Mobile US 1,9 Millionen Neukunden gewonnen. "Wir investieren weiter massiv", sagte Konzernchef Tim Höttges. Das ist auch nötig. In den USA werden bald neue Handyfrequnzen versteigert. Die Kosten dafür werden angesichts starker Konkurrenz durch Firmen wie AT&T und Verizon in die Milliarden gehen.
Investitionen in Milliardenhöhe
Die Deutsche Telekom hatte lange versucht, ihre US-Tochter zu verkaufen. Das war aber mehrfach gescheitert und die Versuche werden nicht mehr aktiv verfolgt. Doch das drängt auch nicht: Die Gesellschaft wird immer wertvoller.
Auf dem deutschen Heimatmarkt muss die Telekom ebenfalls Milliarden-Investitionen stemmen. Für den Internet-Ausbau im Land dürfte bald der offizielle Startschuss fallen: Dank Aufrüstung sollen 1,4 Millionen Haushalte in Deutschland erstmals von einer Datengeschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde profitieren. Die Telekom veranschlagt für das Projekt eine Milliarde Euro. Allerdings hat sie im Festnetzgeschäft im zweiten Quartal dieses Jahres auch das erste Mal seit Ende der 90er Jahre einen stetigen Umsatzrückgang stoppen können.
ar/ul (rtr, dpa)