US-Grenze bleibt für Europäer geschlossen
27. Juli 2021Die USA verweigern Europäern und anderen Ausländern wegen des Coronavirus weiter die Einreise ins Land. "Wegen der Delta-Variante werden wir die bestehenden Reisebeschränkungen an dieser Stelle beibehalten", machte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, deutlich. Die Corona-Fallzahlen stiegen, vor allem unter den Ungeimpften, erklärte sie. "Und es scheint wahrscheinlich, dass sich das in den kommenden Wochen fortsetzen wird." Zwar sei die Variante auch in den USA mittlerweile dominant. Das heiße aber nicht, dass es der richtige Schritt sei, mehr Menschen mit Delta-Variante in den USA zu haben. Auf die Frage, für wie lange die Beschränkungen aufrechterhalten würden, sagte Psaki: "Nichts ist unbegrenzt." Es gebe aktuell aber keinen Zeitplan.
Vor mehr als einem Jahr hatten die USA ihre Grenze für Bürger der EU, Großbritanniens, Chinas und des Irans weitgehend geschlossen. Später kamen weitere Länder hinzu, darunter Brasilien und Indien. Ausnahmen vom US-Einreiseverbot gelten etwa für Journalisten, Studenten und Geschäftsleute.
Fluglinien und Touristik-Konzerne hatten zuletzt massiv für eine Aufhebung der Beschränkungen geworben. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel setzte sich Mitte Juli bei ihrem Besuch bei US-Präsident Joe Biden dafür ein. Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer, argumentierte kürzlich, eine Lockerung der Bestimmungen sei auch wichtig, weil deutsche Firmen Hunderttausende Jobs in den USA sicherten. Die Amerikaner müssten verstehen: "Wenn der Austausch nicht mehr stattfindet, dann sind auch US-Jobs gefährdet."
Die EU hatte im Juni die Mitgliedsstaaten aufgefordert, Beschränkungen für Reisende aus den USA und anderen Staaten schrittweise aufzuheben. Deutschland erlaubte daraufhin wieder Einreisen unter anderem aus den USA "zu allen zulässigen Aufenthaltszwecken einschließlich Tourismus".
se/ack (rtr, dpa, ap, afp)