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Leitet FED die Zinswende ein?

18. März 2015

Die US-Notenbank Fed bereitet offenbar einen Kurswechsel vor. Experten sehen Signale, dass sich das Ende der Niedrigzinsphase nähert. Darauf deutet jedenfalls die Wortwahl von Fed-Chefin Yellen hin.

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US-Notenbank in Washington DC
Bild: AFP/Getty Images/K. Bleier

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) strich am Mittwoch auf der geldpolitischen Sitzung ein Signalwort, mit dem sie bislang ein "geduldiges" Vorgehen angekündigt hatte. Die Notenbank um Fed-Chefin Janet Yellen will die Rückkehr zur Normalität von einer weiteren Erholung des Arbeitsmarkts abhängig machen. Zugleich will sie einigermaßen sicher sein, dass sich die derzeit sehr niedrige Inflation mittelfristig wieder ihrem Zielwert von zwei Prozent annähert.

Die neue Wortwahl ebnet den Weg für eine Abkehr vom Krisenmodus, auf den die US-Notenbank in der Finanzkrise Ende 2008 mit der Nullzinspolitik umgeschaltet hat. Experten rechnen damit, dass die Fed im Juni oder September das historisch niedrige Zinsniveau von null bis 0,25 Prozent anheben wird und weitere Erhöhungen folgen werden. Dabei dürfte die Fed allerdings weniger große Schritte machen als bislang erwartet. Zunächst belässt die Fed allerdings alles wie gehabt. Der Leitzins bleibt vorerst noch bei knapp über null Prozent.

"Fed verschafft sich Flexibilität"

Die Zentralbanker selbst gehen im Mittel davon aus, dass der Schlüsselzins Ende 2015 bei 0,625 Prozent liegen wird. Noch im Dezember hatten sie 1,125 Prozent veranschlagt. Die Aussicht auf einen relativ sanften Anstieg der Zinsen in diesem Jahr gab der Wallstreet Aufwind. Der Dow-Jones-Index legte nach dem Zinsentscheid zu.

Nach Ansicht von Experten verschafft sich die Fed mit der jüngsten Formulierung viel Spielraum: "Sie hat sich die Flexibilität verschafft, die Zinsen jederzeit erhöhen zu können. Zugleich hat sie die Möglichkeit, zunächst nicht zu handeln, solange der Dollar so stark ist und die Wirtschaftsdaten uneinheitlich sind.", so John Carey vom Bostoner Unternehmen "Pioneer Investment".

Die Fed hatte mit dem Nullzins und massiven Konjunkturspritzen mit dafür gesorgt, dass die USA die Rezession abschütteln und die Aktienmärkte auf Rekordjagd gehen konnten. Die Fed kommt nun ihrem Ziel Vollbeschäftigung immer näher - zuletzt lag die Arbeitslosenquote bei 5,5 Prozent. Allerdings bereitet ihr die auf niedrigem Niveau dümpelnde Inflationsrate Sorge. Die Fed will vor der Zinswende zumindest feste Anhaltspunkte dafür haben, dass sich die Rate mittelfristig wieder Richtung Zielwert bewegt.

bru/dk (rtr/dpa)