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US-Notenbank setzt Signal

17. August 2007

Die US-Notenbank hat ihre Zinsen gesenkt. Das brachte Aktienkursen in Europa und den USA Aufwind. Zuvor hatte Japans Börse einen schwarzen Freitag erlebt. Unklar ist, ob die US-Immobilienkrise noch weitere Kreise zieht.

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Themenbild Börsen und Zinsen
Die Federal Reserve Bank behält die Anleger im VisierBild: BilderBox

Die US-Notenbank hat mit Hinweis auf die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten am Freitag (17.8.2007) überraschend den Diskontsatz um einen halben Prozentpunkt auf 5,75 Prozent gesenkt. Es ist das bislang deutlichste Signal, das die Fed zur Beruhigung der von der US-Hypothekenkrise gebeutelten Finanzmärkte ausgesandt hat. Der Diskontsatz betrifft die Zinsen auf Kredite an Geschäftsbanken. Den zentralen Zinssatz für Tagesgeld ließ die Notenbank unverändert bei 5,25 Prozent. Die Notenbanker begründeten den Zinsschritt damit, dass sich die Risiken für das Wirtschaftswachstum nicht zuletzt auch wegen der schwierigeren Kreditbedingungen merklich erhöht hätten. Wachsende Unsicherheit könnte das Wirtschaftswachstum bremsen.

Die Börsen in den USA und Europa reagierten positiv auf das Zinssignal. Der Dow Jones Index der 30 führenden Industriewerte schnellte im frühen Handel über 300 Punkte nach oben und überwand die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten. Im frühen Handel lag der Index mit 2,41 Prozent im Plus bei 13.155,81 Zählern. Der DAX in Frankfurt legte im Handelsverlauf 1,4 Prozent zu.

Asiatische Börsen auf dem Weg nach unten

Zuvor hatte sich die Talfahrt an den Börsen in Asien noch beschleunigt. Die anhaltende Sorge über die Probleme auf dem US-Immobilienmarkt und ein erstarkter Yen lösten in Tokio massive Kursstürze aus. Auch in Hongkong, Seoul und Singapur kam es zu erheblichen Verlusten. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte der Tokioter Börse brach um 5,42 Prozent auf 15.273,68 Zähler ein. Das war der größte Tagesverlust an einem Tag seit April 2000.


Frau mit Regenschirm läuft an elektronischer Börsentafel in einem Schaufenster vorbei (Quelle: AP)
Schlechtes Wetter an den BörsenBild: AP

Der Yen war im Tagesverlauf auf ein 52-Wochen-Hoch zum Dollar gestiegen. Zu den größten Verlierern gehörten Exportwerte, vor allem Automobiltitel. Zudem sorgten sich Anleger stärker um die Gewinne der Exportunternehmen, nachdem der Yen weiter zugelegt hatte. Mit Spannung werde die in der kommenden Woche anstehende Zinsentscheidung der Bank of Japan erwartet.

Um Liquiditätsengpässe im Bankensektor zu vermeiden, verpasste die japanische Notenbank am Freitag dem Geldmarkt eine weitere Finanzspritze von umgerechnet knapp acht Milliarden Euro. Der Schritt sei eine Reaktion auf eine wieder ansteigende Nachfrage der Banken nach frischem Geld, hieß es weiter. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank hatten in den vergangenen Tagen große Summen bereitgestellt, um den Kreditmarkt zu stützen.

Weitere US-Immobilienbank gibt auf

Unterdessen hat ein weiterer großer US-Hypothekenvermittler seine Geschäfte eingestellt. Die First Magnus Corporation werde keine neuen Kredite mehr vergeben, heißt es auf der Firmen-Webseite. Das Unternehmen kann sich selber keine Mittel zur Kreditvergabe mehr beschaffen.

In turbulentes Fahrwasser ist auch das Institut Fannie Mae geraten, das mit Hypotheken anderer Institute und Bürgschaften handelt. Nach einem Ertragsrückgang um 36 Prozent im Jahr 2006 seien in diesem Jahr verstärkte Abschreibungen von Krediten zu erwarten, teilte das Institut in Washington mit. Fannie Mae finanziert oder bürgt für jeden fünften Immobilienkredit in den USA. Das Institut wurde vom US-Kongress gegründet, um Familien mit geringem Einkommen den Hausbesitz möglich zu machen. (rri)