Immer mehr demokratische Bewerber
12. Januar 2019Der 44-jährige Julián Castro hat seine Bewerbung vor einer jubelnden Menschenmenge im texanischen San Antonio verkündet. Der Nachfahre mexikanischer Einwanderer setzte dabei auf eine Botschaft der Hoffnung und Vielfalt zu einem Zeitpunkt, an dem die Demokraten im Kongress mit den Republikanern und Präsident Donald Trump in erbittertem Streit um Einwanderung und Grenzsicherung liegen.
Der frühere Bürgermeister von San Antonio, einer zu rund zwei Dritteln von Latinos bewohnten Stadt, betonte, diese stehe stellvertretend für die Zukunft der USA: "Vielfältig, schnell wachsend, optimistisch." Castro erklärte, Grenzsicherung sei zwar notwendig, doch auf "eine smarte und menschliche Art". Castro war unter Präsident Barack Obama Wohnungsbauminister und das jüngste Kabinettsmitglied.
Eine Kandidatin aus Hawaii
Am Freitag hatte die Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard in einem CNN-Interview ebenfalls ihre Kandidatur verkündet. Gabbard, die für Hawaii im Repräsentantenhaus sitzt, sagte, sie werde ihren Entschluss formell nächste Woche ankündigen. Als zentrale politische Anliegen nannte die 37-Jährige den Zugang zu Gesundheitsversorgung, eine Reform des Strafrechts und Klimafragen. Vor zwei Jahren machte die Politikerin Schlagzeilen, weil sie sich mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad getroffen hatte.
Den Aufschlag in das Bewerberfeld machte Ende Dezember die linke Senatorin Elizabeth Warren. Sie gründete ein Komitee, das ihre Chancen bei den parteiinternen Vorwahlen ausloten soll. Das Verfahren, mit dem die Demokraten ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin für die eigentliche Wahl im November 2020 ermitteln, beginnt im Februar 2020.
Als weitere mögliche Bewerber gelten der frühere Vizepräsident Joe Biden sowie der unabhängige Senator Bernie Sanders, der 2016 im Vorwahlkampf gegen Hillary Clinton gescheitert war. Auch den Senatoren Kamala Harris, Cory Booker, Kirsten Gillibrand und Amy Klobuchar sowie dem Ex-Kongressabgeordneten Beto O'Rourke werden Präsidentschaftsambitionen nachgesagt.
fab/cgn (dpa, afp)