US-Raketenangriff auf syrische Ziele
Erst drohte Präsident Donald Trump der syrischen Führung, dann griff die US-Armee an. Als Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgasangriff der syrischen Armee wurden Raketen auf eine syrische Luftwaffenbasis abgefeuert.
59 Cruise Missiles
In der Nacht zum Freitag greifen US-Truppen als Vergeltung für den mutmaßlichen Giftgasangriff vom Dienstag eine Luftwaffenbasis der syrischen Armee mit Marschflugkörpern an. Nach Angaben von Aktivisten wurden dabei vier syrische Soldaten getötet, der Stützpunkt sei nahezu komplett zerstört worden.
Stützpunkt im Mittelmeer
Die Cruise-Missile Raketen wurden von den Kriegsschiffen USS Porter und USS Ross abgeschossen, die im Mittelmeer stationiert sind. Es war das erste Mal, dass die USA in dem seit sechs Jahren andauernden Bürgerkrieg die Regierungstruppen attackierten. Bisherige Angriffe zielten lediglich auf den IS.
Vor dem Angriff...
... sah die Luftwaffenbasis Al-Schairat so aus. 59 Tomahawk-Präzisionsraketen wurden auf den Ort abgefeuert. Dies sei der Stützpunkt, von dem aus am Dienstag der Giftgasangriff geflogen worden sei, sagte US-Präsident Donald Trump. Ziel seien Flugzeuge sowie Start- und Landepisten gewesen.
Kehrtwende des Präsidenten
Für Trump war die Militäraktion eine Kehrtwende in seiner Haltung zum Syrien-Konflikt. Nach einem wesentlich massiveren Chemiewaffenangriff mit hunderten Toten im August 2013, für den ebenfalls die Regierungstruppen verantwortlich gewesen sein sollen, hatte er den damaligen Präsidenten Barack Obama noch eindringlich vor einer Vergeltungsaktion gegen Assad gewarnt.
Drohung im UN-Sicherheitsrat
"Wenn die Vereinten Nationen fortlaufend ihre Pflicht zum kollektiven Handeln verletzen, dann sind wir gezwungen, unsere eigenen Maßnahmen zu ergreifen", sagte die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, im UN-Sicherheitsrat. Dort zeigte sie Bilder der Giftgas-Opfer. Russland warnte allerdings vor einer voreiligen Schuldzuweisung an Russland.
Gezielter Angriff oder Unfall?
Am Dienstagmorgen wurde ein Wohnviertel in Chan Scheichun in der Provinz Idlib bombardiert. Dabei sei das Giftgas freigesetzt worden. Mehr als 80 Menschen starben. Doch wer ist dafür verantwortlich: Die syrische Führung? Oder Rebellen, die den Angriff "unter falscher Flagge" verübten? Beweise gibt es nicht.