1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

US-Regierung will Armstrongs Krankenakte

6. August 2015

Die Justiz der USA lässt nicht locker: Im Prozess um die mögliche Rückzahlung von Sponsorengeldern soll auch Armstrongs Krankenakte als Beweismaterial her – dem Radstar gefällt das gar nicht.

https://p.dw.com/p/1GAzU
Lance Armstrong (AP Photo/Lionel Cironneau)
Bild: picture-alliance/AP Photo/Cironneau

Lance Armstrong war gedopt und das auch bereits vor seiner Krebserkrankung. So viel ist bekannt, Armstrong selbst hat dies zugegeben. Im Prozess um die geforderte Rückzahlung von Sponsorengeldern des US-Staatsunternehmens US Postal an den früheren Rennstall von Lance Armstrong könnte nun aber genau diese Frage im Fokus stehen: Hat Armstrong seinen Sponsor in Dopingfragen getäuscht?

Dopinggeständnis vor Ärzten?

Die US-Regierung will nun herausbekommen, ob die Ärzte Armstrongs schon 1996 wussten, dass der Radprofi gedopt hat. Deshalb hat die Staatsanwaltschaft im Auftrag der Regierung mehrere Mediziner der Universitätsklinik von Indiana aufgefordert, die Krankenakte und spätere Spenden Armstrongs offenzulegen, wie die Zeitung "USA Today" berichtet. So könnte sich ein klareres Bild ergeben, ob Armstrong nicht nur seine Fans, sondern auch seine Geldgeber hinters Licht geführt hat.

Lance Armstrong (Foto: dpa)
Vertuschte Armstrong zu Zeiten seiner Krebserkrankung seine Dopingpraxis vor dem Sponsor?Bild: picture-alliance/dpa

Betsy Andreu, die Frau von Armstrongs Ex-Teamkollege Frankie Andreu, hatte vor drei Jahren unter Eid ausgesagt, dass Armstrong in Anwesenheit eines Arztes und auch ihr selbst bereits 1996 offen erklärt habe, mehrere verbotene Substanzen zu benutzen. Armstrong kann sich an ein solches Gespräch nach eigenen Worten nicht erinnern.

Es geht um knapp 100 Millionen US-Dollar

Armstrongs Anwälte forderten das Gericht in Washington auf, den Antrag auf Einsicht in die Krankenakte zurückzuweisen. Denn Armstrong habe sein Doping längst öffentlich gestanden, so dass so nur das Verfahren verlängert und größere Kosten produziert würden. Die US-Regierung versucht hingegen Sponsorengelder in Höhe von knapp 100 Millionen US-Dollar, damals finanziert durch Steuergelder, zurückzufordern – selbst für den ehemaligen Superstar Armstrong wäre dies eine gewaltige Summe.

jw/sn (mit dpa/sid)