US-Ölriesen planen Mega-Fusion
14. November 2014Der Konzern Baker Hughes bestätigte erste Fusionsgespräche mit dem größeren Rivalen Halliburton. Es geht um ein Geschäftsvolumen von rund 67 Milliarden Dollar. Damit kämen die Nummer drei und zwei der Branche Marktführer Schlumberger allerdings nur etwas näher, denn dieser ist mit 125 Milliarden Dollar noch immer fast doppelt soviel wert. Mit dem Vorstoß reagieren die Firmen auf den zunehmenden Preisdruck der Ölproduzenten, die ihrerseits mit dem Ölpreisverfall zu kämpfen haben. Gemeinsam könnten sie sich diesem besser entgegenstellen, betonen Experten. Zwei Insidern zufolge will Halliburton den kleineren Rivalen schlucken.
Seit Juni ist der Ölpreis um etwa ein Drittel gesunken, was die Aktienkurse vieler Unternehmen der Branche massiv belastet hat. Das macht Übernahmen günstiger. Erste Berichte über die Fusionsgespräche hatten die Aktien von Baker Hughes an der New Yorker Börse am Donnerstag bereits um 15 Prozent in die Höhe getrieben und den Marktwert des Konzerns auf über 25 Milliarden Dollar gesteigert. Halliburton wollte sich nicht äußern.
Kartellbehörden müssen zustimmen
Bei Halliburton arbeiten rund 80.000 Menschen und bei Baker Hughes 61.000. Branchenexperten halten es durchaus für möglich, dass die Firmen Geschäftsteile verkaufen müssen, um von den Kartellbehörden grünes Licht für einen Zusammenschluss zu erhalten. Halliburton und Baker Hughes bieten verschiedenste Produkte und Services an, von Bohren und Zementieren bis hin zu modernen Liftanlagen, die die Fördermengen optimieren. Überlappungen gibt es bei mindestens sieben großen Produktlinien.
Der Zusammenschluss wäre der bislang zweitgrößte Deal in der Energiebranche in diesem Jahr. Im August hatte der US-Pipeline-Konzern Kinder Morgan angekündigt, seine verschiedenen Firmen zu einem Unternehmen zusammenzufassen. Der neue Konzern wäre etwa 70 Milliarden Dollar schwer.
ul/zdh (rtr)