USA drehen am iranischen Ölhahn
1. Juni 2013Acht Firmen der Petrochemiebranche setzen die Vereinigten Staaten auf die schwarze Liste. Die Unternehmen gehören entweder dem iranischen Staat oder werden von ihm kontrolliert. Damit solle die wichtigste Einnahmequelle des Landes weiter reduziert und der Druck im Atomstreit erhöht werden, heißt es beim US-Finanzministerium.
Um die bestehenden Sanktionen auch durchzusetzen, wurden Strafmaßnahmen gegen Unternehmen in Zypern, Kirgistan, der Ukraine und den Vereinigten Arabischen Emiraten verhängt. Sie sollen mit Firmen kooperieren, die am iranischen Atomprogramm beteiligt sind. Auch einen am Golf ansässigen Nahrungsmittelkonzern trifft der Bann aus den USA. Er engagiere sich bei Geschäften mit petrochemischen Produkten aus dem Iran, heißt es zur Begründung.
Iranische Öleinnahmen drastisch eingebrochen
Seit Inkrafttreten eines vollständigen Ölembargos der EU und der USA vergangenen Sommer sind nach US-Angaben die iranischen Öleinnahmen drastisch eingebrochen. Die acht Kandidaten für die iranische Präsidentschaftswahl Mitte Juni wollen die Abhängigkeit ihres Landes von Ölexporten verringern. Dies sei eine notwendige Reaktion auf die Sanktionen des Westens, erklärten die Kandidaten unisono in einem Fernsehduell. In zwei Wochen wird im Iran ein neuer Präsident gewählt. US-Außenminister John Kerry glaubt jedoch nicht, dass die Wahl etwas an der iranischen Atompolitik ändern wird.
Die USA und andere westliche Staaten verdächtigen den Iran unter dem Deckmantel der Energieerzeugung an Atombomben zu arbeiten. Die Regierung in Teheran weist die Vorwürfe zurück und beharrt auf ihrem Recht zur Nutzung der Atomenergie. In dem Streit verhängten die Vereinten Nationen, USA und EU mehrere Runden scharfer Sanktionen, um Teheran zum Einlenken zu zwingen.
rb/haz (afp, rtr)