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USA machen Botschaft in Bangui dicht

28. Dezember 2012

Angesichts des Vormarschs von Rebellen auf die Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik wird es den USA dort zu brenzlig: Washington hat seine Botschaft in Bangui geschlossen, auch die UN ziehen sich zurück.

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Ortsschild von Bangui (Foto: DW)
Bild: DW/Leclerc

Der US-Botschafter und seine Mitarbeiter seien ebenso wie andere Amerikaner und Ausländer ausgeflogen worden, teilte das US-Außenministerium mit. Die Maßnahme wurde, wie es aus Washington hieß, allein aus Sorge um die Sicherheit des Personals ergriffen. Die Entscheidung habe jedoch keinen Einfluss auf die diplomatischen Beziehungen zum Land selbst. Auch UN-Mitarbeiter, die nicht unbedingt vor Ort benötigt würden, hätten die Zentralafrikanische Republik bereits verlassen, berichtete die Leiterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), Helen Clark, per Kurznachrichtendienst Twitter.

Eine deutsche Botschaft in Bangui gibt es seit 1997 nicht mehr - zuständig für die Zentralafrikanische Republik ist die deutsche Vertretung im benachbarten Kamerun.

Ziel Bangui?

Die Rebellenallianz Séléka hatte vor zwei Wochen eine bewaffnete Offensive gegen Staatspräsident François Bozizé gestartet. Am vergangenen Sonntag waren Aufständische in Bambari einmarschiert, der drittgrößten Stadt des Landes. Zuvor hatten sie bereits wichtige Bergbaugebiete im Westen unter ihre Kontrolle gebracht. Tausende Menschen sind auf der Flucht. Nach Informationen von "Radio France International" sind die Rebellenverbände inzwischen weiter in Richtung Bangui vorgerückt. Ein Rebellensprecher dementierte allerdings Meldungen, die Aufständischen wollten die Hauptstadt einnehmen.

François Bozizé (Foto: AP)
Die Rebellen werfen Präsident Bozizé vor, Friedensabkommen gebrochen zu habenBild: AP

Bozizé hatte die ehemalige Kolonialmacht Frankreich und die USA um militärische Hilfe gebeten. Paris winkte jedoch bereits ab. Frankreich werde sich "in keiner Weise in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischen", sagte der französische Präsident François Hollande. Die militärische Präsenz Frankreichs in der Zentralafrikanischen Republik solle französische Staatsangehörige und nicht "ein Regime beschützen", so Hollande. Der UN-Sicherheitsrat forderte die Regierung in Bangui auf, "die Ordnung im Land aufrechtzuerhalten und für die Sicherheit der Zivilbevölkerung" zu sorgen. "Auf dem Weg des politischen Dialogs" müssten die Konfliktparteien nach einer friedlichen Lösung suchen, betonten die 15 Mitglieder des Sicherheitsrates.

wa/ml (afp, dpa)