USA stoppen Einreisen aus Brasilien
25. Mai 2020Konkret heißt das: Nicht-US-Bürger, die in die USA einreisen wollen, dürfen zuvor 14 Tage lang nicht in Brasilien gewesen sein, teilte das Weiße Haus mit. "Die Maßnahme wird dabei helfen, dass Ausländer, die in Brasilien waren, keine Quelle neuer Infektionen in unserem Land werden", erklärte die Sprecherin von Präsident Donald Trump, Kayleigh McEnany. Sie ergänzte, der Handel sei von den neuen Beschränkungen nicht betroffen.
Ein trauriger zweiter Platz
In Brasilien gibt es nach Angaben der US-Universität Johns Hopkins derzeit rund 350.000 bestätigte Coronavirus-Infektionen und 22.000 Todesfälle. Das einwohnerstärkste Land Lateinamerikas hat damit in absoluten Zahlen weltweit inzwischen die zweitmeisten Infektionen registriert - mehr gibt es nur in den USA mit gut 1,6 Millionen bekannten Infektionen und knapp 100. 000 Todesfällen.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seines laxen Vorgehens gegen die Virus-Ausbreitung in der Kritik. Ungeachtet der rasant steigenden Zahl der Corona-Infektionen in Brasilien verstößt Bolsonaro bei seinen öffentlichen Auftritten weiterhin gegen die Abstandsregeln und die Hygienevorgaben.
Am Sonntag suchte er die Nähe zu seinen Anhängern, die sich vor dem Präsidentenpalast in Brasília versammelt hatten. Der rechtsextreme Politiker gab mehreren Demonstranten die Hand und umarmte einige von ihnen. Die Atemmaske, die er anfangs trug, hatte er da schon abgesetzt.
Der Politiker fällt auch immer wieder durch verbale Entgleisungen auf. Erst am Vortag hatte ein brasilianischer Richter ein Video publik gemacht, das nicht nur in Südamerika für Empörung sorgte. Zu sehen und zu hören ist Bolsonaro wie er mit Schimpfwörtern der übelsten Sorte, sich unter anderem über die Arbeit der Polizei äußert.
haz/cw (dpa,rtr, afp)