USA und Japan schließen Handelsabkommen
8. Oktober 2019US-Präsident Donald Trump ist zufrieden: Gute Handelsbeziehungen der größten und drittgrößten Volkswirtschaft der Welt seien entscheidend für den Wohlstand beider Nationen, sagte er im Weißen Haus. Trump und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe hatten die grundsätzliche Einigung auf das Abkommen für die Sektoren Landwirtschaft und Digitales Ende September am Rande der UN-Vollversammlung in New York bekanntgegeben. Trump sprach damals von einem "phänomenalen Deal", der vor allem "ein großer Sieg" für die US-Landwirte sei.
Die Verträge sollen den gegenseitigen Warenaustausch weiter ankurbeln. Dem Abkommen zufolge können die USA dank niedrigerer oder abgeschaffter Zölle künftig mehr landwirtschaftliche Produkte wie Rindfleisch, Mais, Weizen und Wein nach Japan exportieren. Im Bereich digitale Wirtschaft wurde unter anderem vereinbart, keine Zölle auf Produkte wie Software, E-Books, Spiele und Musik zu erheben.
Keine Einigung im Automobilsektor
Die nach rund sechs Monaten Verhandlungen abgeschlossenen Verträge regeln aber nicht die gesamten Handelsbeziehungen. Auf ein Abkommen, das auch den wichtigen Automobilsektor einschließen würde, konnte man sich bislang noch nicht einigen. Die US-Regierung hat Japan mit hohen Strafzöllen auf Autoimporte gedroht. Japanische Autobauer wie Toyota und Honda gehören zu den größten Unternehmen des exportorientierten Landes.
Mit einem Warenaustausch in Höhe von insgesamt 218 Milliarden US-Dollar war Japan für die USA der viertgrößte Handelspartner. Das Handelsbilanzdefizit belief sich 2018 auf knapp 70 Milliarden Dollar. Die USA importierten aus Japan Waren im Wert von 142 Milliarden Dollar, darunter vor allem Autos, Maschinen und Elektrogeräte. Im Gegenzug führte Japan Waren im Wert von 75 Milliarden Dollar aus den Vereinigten Staaten ein. Davon entfielen 13 Milliarden Dollar auf amerikanische Landwirtschaftsprodukte. Japan war damit 2018 der drittgrößte Exportmarkt für US-Agrarprodukte.
nob/jj (dpa, ap, rtr, www.census.gov)