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Politik

USA und Taliban verhandeln weiter

29. Juni 2019

Trotz andauernder Kämpfe haben sich Vertreter der Taliban und der USA im Golfemirat Katar erneut zu Gesprächen getroffen. Es wird nach einer Lösung für die Beendigung des fast 18 Jahre andauernden Konfliktes gesucht.

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Afghanistan | Friedensgespräche mit Taliban
Bereits im Februar 2019 trafen sich die Konfliktparteien in KatarBild: picture-alliance/AP Photo/Qatar Ministry of Foreign Affairs

So stehen bei den angestrebten Vereinbarungen in erster Linie um die Themen Terrorismusbekämpfung, ausländischer Truppenabzug, eine Übereinkunft zu innerafghanischen Verhandlungen sowie eine umfassende, anhaltende Waffenruhe, sagte ein Mitarbeiter des US-Sondergesandten für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, der Deutschen Presse-Agentur.

Vor dem Treffen hatte US-Außenminister Mike Pompeo am vergangenen Dienstag Kabul unangekündigt besucht. Dabei sprach er seine Hoffnung aus, dass noch vor dem 1. September dieses Jahres ein Friedensabkommen mit den Taliban geschlossen werde.

Maas sichert Unterstützung zu

Zuvor hatte Bundesaußenminister Heiko Maas seinem afghanischen Amtskollegen Salahuddin Rabbani Deutschlands weitere Unterstützung für einen Friedensprozess in Afghanistan zugesagt. Deutschland sei bereit, mit Katar zu helfen, Bedingungen für einen innerafghanischen Dialog zu schaffen, sagte Maas. Beide Seiten - die Regierung und vor allem die Taliban - sollten die aktuellen Chancen dafür nutzen. Deutschland unterstützt die Kabuler Regierung unter anderem mit Militärausbildern.

Außenminister Deutschland Afghanistan Heiko Maas Salahuddin Rabbani
Bundesaußenminister Heiko Maas baut auf einen Dialog in AfghanistanBild: picture-alliance/AA/C. Karadag

Doch trotz aller diplomatischen Treffen, gehen die Kämpfe im Land weiter. Im Bezirk Nahrin in der nördlichen Provinz Baghlan töteten Taliban-Kämpfer 26 Angehörige einer von der Regierung unterstützten Miliz. Dabei zerstörten die Radikalislamisten zwei Kontrollpunkte und nahmen zwei Gefangene, wie örtliche Politiker berichteten. Zwölf weitere Paramilitärs wurden bei den Gefechten verwundet.

Wenig Schutz für Reporter

Derweil beklagen Journalisten im Land, dass zu wenig für ihren Schutz durch die Regierung getan werde. "Die Regierung tut nichts, um eine sichere Umwelt zu schaffen, in der Journalisten arbeiten können", sagte Mujeeb Khalvatgar, der Leiter des afghanischen Journalistennetzwerks Nai, in einem Interview des Frankfurter Magazins "welt-sichten".

Im Vergleich zu 2017 sei die Anzahl von gewalttätigen Übergriffen auf Journalisten im vergangenen Jahr um 50 Prozent gestiegen. Bis heute sei nicht klar, wer für den Anschlag im April 2018 in Kabul verantwortlich sei, bei dem neun Journalisten umkamen, sagte Khalvatgar.

cgn/kle (afpe, dpa, epd)