USA wollen Studenten ausweisen
7. Juli 2020Ausländischen Studenten in den USA droht die Ausweisung, wenn ihre Universitäten Corona-bedingt auch im Herbst nur noch Online-Kurse anbieten. Studenten, die Visa des Typs F1 hätten, dürften in diesem Fall nicht im Land bleiben, teilte die auch für Einwanderung zuständige Behörde ICE (United States Immigration and Customs Enforcement) in Washington mit. Gleiches gilt für Kursteilnehmer an nicht-akademischen Bildungseinrichtungen wie etwa Flugschulen (M1-Visa).
Die betroffenen Studenten müssten entweder das Land verlassen oder sich an einer Hochschule einschreiben, an der physischer Unterricht stattfinde, so die ICE-Erklärung. Unis, die den Unterricht teils online, teils physisch fortsetzten, müssten ihren ausländischen Studenten überdies einen Nachweis ausstellen, dass diese in so vielen physischen Unterrichtseinheiten wie möglich eingeschrieben seien.
Keine Visa mehr
Ausländern, die ihr Studium an einer von Herbst an ausschließlich online lehrenden Hochschule aufnehmen wollten, würden keine Visa mehr ausgestellt, so die Einwanderungsbehörde weiter. Die Einreise in die Vereinigten Staaten werde ihnen nicht gestattet.
Rund 5,5 Prozent der Studenten in den USA sind Ausländer - darunter viele junge Menschen aus China, Indien, Südkorea, Saudi-Arabien und Kanada. Die Studiengebühren, die sie bezahlen, machen einen wichtigen Teil der Einnahmen an vielen Universitäten aus.
Wegen der Corona-Pandemie waren schon im März zahlreiche Kurse ins Internet verlegt worden. Wie es im neuen akademischen Jahr ab Herbst weitergehen soll, haben die meisten Unis noch nicht entschieden. Einige renommierte Hochschulen, darunter Harvard, teilten jedoch bereits mit, auch nach den Sommerferien mit einem reinen Online-Lehrplan fortzufahren.
wa/cw (afp, dpa)