1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

USA wollen C-Waffen vernichten

30. November 2013

Wochenlang fand sich kein Staat, der Syriens Chemiewaffen zerstören wollte. Nun übernehmen die USA die Aufgabe: Sie wollen einen Teil des Giftgasarsenals auf dem Meer unschädlich machen.

https://p.dw.com/p/1AR3I
UN-Waffeninspekteur mit Gasmaske hält Beutel mit Giftgasprobe in der Hand (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die giftigsten der syrischen Chemiewaffen sollen demnach auf einem Schiff auf hoher See vernichtet werden. Das teilte die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) in Den Haag mit. Es handelt sich um 500 Tonnen Kampfstoffe, darunter das hochgiftige Nervengas Sarin.

Dafür werde zurzeit ein geeignetes US-Marineschiff technisch umgerüstet. Die Chemikalien sollen durch Hydrolyse neutralisiert werden. Dabei werden chemische Verbindungen durch den Kontakt mit Wasser gespalten. In anderen Ländern würde dann die Behandlung der Rückstände erfolgen. Die USA hätten angeboten, die Kosten zu übernehmen, heißt es in der Erklärung.

Frage des Abtransports noch offen

OPWC-Direktor Ahmet Üzümcü (Foto: Reuters)
OPWC-Direktor Üzümcü: Die USA übernehmen auch die KostenBild: Reuters

Wie die Kampfstoffe aus Syrien heraus transportiert werden sollen, ist nicht bekannt. Lediglich die Frist steht. Bis zum 31. Dezember müssen rund 1300 Tonnen Chemikalien aus Syrien weggebracht und bis Mitte 2014 vernichtet sein - so sieht es der Zeitplan der Kontrollbehörde vor.

Allerdings war dieser zuletzt ins Stocken geraten. Mehrere Länder – darunter Norwegen, Belgien und zuletzt Albanien - hatten die Zerstörung der Kampfstoffe innerhalb ihrer Landesgrenzen abgelehnt.

Firmen wollen Auftrag zur Vernichtung

Weitere 800 Tonnen Chemikalien aus Syrien, darunter auch Stoffe für die industrielle Produktion, sollen in kommerziellen Unternehmen weltweit vernichtet werden. Bisher hätten sich dafür 35 Firmen gemeldet, teilte die OPCW mit. Sie würden derzeit auf Sicherheit und Umweltverträglichkeit hin überprüft. Der Generaldirektor der Organisation, Ahmed Üzümcü, rief die 190 Mitgliedsstaaten auf, sich finanziell an der Operation zu beteiligen.

Syriens Anlagen zur Produktion der Waffen und zum Füllen der Munition wurden nach Angaben der OPCW bereits zerstört. Die Organisation, die in diesem Jahr den Friedensnobelpreis erhielt, war vom UN-Sicherheitsrat mit der Kontrolle der Vernichtung beauftragt worden.

dh/uh (afp, rtr)