Vegan leben für die Gesundheit?
Vegane Ernährung galt lange als fades Lebensmodell für Außenseiter. Heute ist sie in Ländern wie Deutschland ein Lifestyle-Trend. Schätzungen zufolge ernähren sich in Deutschland 700 000 Menschen vegan. Wissenschaftliche Studien zeigen immer wieder, dass zu viel Fleisch ungesund sein kann, da es beispielsweise viele ungesunde Fette enthält. Es kann zu Übergewicht führen und das wiederum ein Risikofaktor für die Entstehung von Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck sein. Aber verlängert dann eine fleischlose Ernährung das Leben? Am Krebsforschungszentrum in Heidelberg haben Wissenschaftler 21 Jahre lang eine Gruppe von gesundheitsbewussten Menschen untersucht. Darunter waren Veganer, die auf jegliche tierische Nahrung verzichten, und ovo-lakto-Vegetarier, die kein Fleisch, aber Eier und Milchprodukte aßen. Teil der Untersuchung waren aber auch Menschen, die gelegentlich kleine Mengen an Fleisch und Fisch konsumierten. Die Wissenschaftler verglichen diese Versuchsgruppe mit der Gesamtbevölkerung und kamen zu dem Ergebnis, dass Gesundheitsbewusste deutlich länger leben, ob sie nun wenig oder gar kein Fleisch essen. Die Studie zeigte aber auch: Reine Vegetarier sterben seltener an koronaren Herzerkrankungen. Kritiker warnen davor, falsche Schlüsse aus der Heidelberger Studie zu ziehen. Dass die Versuchsgruppe länger lebt, könne auch daran liegen, dass die meisten von ihnen Nichtraucher seien und körperlich aktiv. Und: nicht jeder Vegetarier lebt automatisch gesund. Wer Fleisch zum Beispiel durch Süßspeisen ersetzt, gewinnt gesundheitlich wenig. Auch Torten, Kuchen und Schokolade enthalten ungesunde Fette und jede Menge Zucker. Fazit: Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig - ob man sich nun dafür entschieden hat, Fleisch und Fisch zu essen oder darauf zu verzichten.