1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Venezuelas Armee verstärkt Grenzblockade

14. Februar 2019

Eine riesige Brücke verbindet Venezuela mit dem Nachbarland Kolumbien - wenn sie denn geöffnet ist. Doch weil der amtierende Staatschef Maduro keine Hilfsgüter ins Land lassen will, patrouillieren dort Soldaten.

https://p.dw.com/p/3DPd2
Blockierte Grenze zwischen Venezuela und Kolumbien
Venezolanische Soldaten am Montag an der gesperrten Tienditas-BrückeBild: Getty Images/L. Robayo

Venezuelas Armee hat die Blockade einer Brücke an der Grenze zu Kolumbien wegen umstrittener ausländischer Hilfslieferungen verstärkt. Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, brachten venezolanische Soldaten weitere Container auf die Tienditas-Brücke zwischen dem venezolanischen Ort Ureña und der kolumbianischen Nachbarstadt Cúcuta. Etwa 20 Mitglieder der Nationalgarde patrouillierten in der Gegend. Vergangene Woche hatte die venezolanische Armee die Brücke mit einem Tanklastwagen und zwei Containern blockiert.

In Venezuela herrscht ein erbitterter Machtkampf zwischen dem amtierenden Staatschef Nicolás Maduro und dem oppositionellen Parlamentspräsidenten Juan Guaidó, der inzwischen von rund 50 Staaten als Übergangspräsident anerkannt wurde. Auf seine Bitte hin haben die USA mehrere Tonnen Lebensmittel und Medikamente nach Cúcuta gebracht, um bedürftige Venezolaner zu versorgen.

Blockierte Grenze zwischen Venezuela und Kolumbien
Die Tienditas-Brücke am Montag - in der Mitte sind Container zu erkennen, die die Durchfahrt blockierenBild: Getty Images/L. Robayo

Auch an anderen Sammelstellen trafen weitere Hilfslieferungen ein. So landete ein Flugzeug mit Gütern aus dem US-Außengebiet Puerto Rico in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Auf dem Landweg sollte das Material nach Cúcuta geschafft werden.

Laut Guaidó stehen in Brasilien und auf der Karibik-Insel Curaçao ebenfalls Hilfsgüter bereit. Am Dienstag hatte Guaidó bei einer Kundgebung in Caracas angekündigt, die Hilfen sollten am 23. Februar ins Land kommen. Dabei wird entscheidend sein, wie sich die Armee verhält, die bislang Maduro die Treue hält. Dieser sieht in den Hilfslieferungen den Versuch, den Boden für eine von den USA angeführte Militärinvasion zu bereiten.

Venezuela - Juan Guaido
Gibt sich kämpferisch: Oppositionsführer Juan GuaidóBild: Getty Images/AFP/F. Parra

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch ein militärisches Eingreifen in Venezuela erneut nicht ausgeschlossen. Inwieweit seine Regierung einen Einsatz tatsächlich vorantreibt, ist unklar. Nach Aussage Kubas - eines Verbündeten von Maduro - wurden bereits US-Truppen in die Karibik nahe Venezuela verlegt. In der vergangenen Woche habe es Militärtransportflüge der USA nach Puerto Rico, in die Dominikanische Republik und auf "andere strategisch gelegene Karibikinseln" gegeben, erklärte das kubanische Außenministerium. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben liegt bisher nicht vor.

Das Land mit den größten bekannten Erdölvorkommen der Welt leidet unter einer schweren Versorgungskrise. Viele Venezolaner hungern, in den Krankenhäusern fehlt es an Medikamenten und Material. Rund drei Millionen Menschen sind bereits ins Ausland geflohen.

jj/stu (dpa, afp)