Juan Guaidó mit Pistole bedroht
1. März 2020Bei einem Protestmarsch von rund 2000 Regierungsgegner in der Stadt Barquisimeto im Westen Venezuelas ist es offenbar zu Auseinandersetzungen mit Unterstützern der Regierung gekommen. Wie der venezolanische Oppositionsführer Juan Guaidó berichtet, zielte ein maskierter Mann mit einer Pistole auf die Demonstranten, unter denen sich auch Guaidó befand.
"Die Diktatur hätte mich heute ohne Zweifel töten können", sagte Guaidó in einem in Online-Netzwerken veröffentlichten Video. Er machte paramilitärische Gruppen, die den umstrittenen venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro unterstützen, für den Vorfall in Barquisimeto verantwortlich.
Die Pressestelle des Oppositionschefs verbreitete ein Foto der Konfrontation. Es zeigt einen maskierten Mann, der mit einer Pistole auf eine Gruppe von Oppositionsaktivisten zielt, unter denen sich auch Guaidó befindet.
Kein Kommentar von Regierungsseite
Der ehemalige Bürgermeister und Oppositionsaktivist von Barquisimeto, Alfredo Ramos, sagte, die Demonstranten der Opposition seien anschließend von etwa 200 Maduro-treuen Sicherheitskräften "überrannt" worden. Dabei sei einem 16-jährigen Demonstranten ins Bein geschossen worden, mehrere andere seien zusammengeschlagen worden.
Ein Sprecher von Guaidó teilte mit, der 16-Jährige befinde sich in einem "stabilen Zustand". Seinen Angaben zufolge hatten rund 2000 Guaidó-Anhänger an der Demonstration teilgenommen.
Die örtlichen Behörden von Barquisimeto sowie des Bundesstaates Lara äußerten sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Auch von der Regierung Maduro gab es keinen Kommentar.
Der 36-jährige Oppositionschef und Parlamentspräsident Guaidó hatte sich vor einem Jahr zum Übergangspräsidenten Venezuelas erklärt und wurde seither von mehr als 50 Staaten offiziell anerkannt. Trotz massiven Drucks der USA und der verheerenden wirtschaftlichen Lage in Venezuela hält sich der linksgerichtete Staatschef Maduro aber weiter an der Macht.
cw/djo (afp, ape)