Muss Trump seinen Walk-of-Fame-Stern abgeben?
7. August 2018In dem Beschluss des Stadtrats von West Hollywood heißt es, Donald Trumps Verhalten ließe sich nicht mit den Werten der Stadt Los Angeles, der Region, des Staates Kalifornien sowie des gesamten Landes vereinbaren.
Als Beispiel für ein solches Verhalten nennt der Stadtrat Trumps "verstörenden Umgang" mit Frauen, seine Entscheidung, an der Grenze zu Mexiko Eltern von ihren Kindern zu trennen sowie Trumps Haltung gegenüber einer möglichen Einmischung Russlands in US-Wahlen. Bewegungen wie #MeToo und #TimesUp hätten zudem gezeigt, dass ein Donald Trump gewidmeter Stern in Hollywoods Entertainmentindustrie nicht länger akzeptabel sei. West Hollywoods Oberbürgermeister John Duran sagte auf Anfrage der DW, es handele sich nicht um eine politische Entscheidung, sondern um eine Rettung der "Ehre" des Sterns. "Wer Minderheiten, Frauen, Homosexuelle, Menschen mit Behinderungen, Muslime oder Migranten nicht respektiert, habe den Stern nicht mehr verdient", so Duran.
Trump-Gegner greift zur Axt
Donald Trump hatte die Ehrung auf dem Walk of Fame 2007 für seine Arbeit als Medienproduzent erhalten. Mehrmals wurde sein Stern seitdem gewaltsam beschädigt. Zuletzt hatte ein 24-jähriger Trump-Gegner im Juli mit einer Axt auf die Plakette eingeschlagen.
Ob Trump seinen Stern wirklich verliert, liegt jetzt in der Hand von Hollywoods Handelskammer. Nicht zum ersten Mal gibt es Forderungen, einen Stern vom Walk of Fame wieder zu entfernen. So wurden 2015 Stimmen laut, Comedian Bill Crosby seine Würdigung wieder abzusprechen, nachdem Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen ihn bekannt wurden.
Damals entschied die Handelskammer allerdings, dass einmal gesetzte Sterne ihren Platz auf dem Hollywood Walk of Fame auch behalten sollten.
cb/pr/so (The Hollywood Reporter)