Verseuchter Mais bringt Dioxin in Bioeier
8. Mai 2010Der Skandal um dioxinbelastetes Biofutter in Deutschland weitet sich aus. Mittlerweile ist in neun Bundesländern Dioxin in Bioeiern und Futtermitteln entdeckt worden. Grund für die Futterverschmutzung ist laut Landesamt für Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) dioxinbelasteter Mais aus der Ukraine. Der Mais war an einen niederländischen Futtermittelhersteller geliefert worden und im Januar von einem Futtermittelhersteller am Niederrhein zu Mischfutter für Nutztiere verarbeitet und an landwirtschaftliche Betriebe in mehreren Bundesländern ausgeliefert worden.
Verbraucherschutz-Ministerium: Keine "akute" Gefahr
Wegen des Dioxinverdachts waren bereits am Freitag mehrere Betriebe in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gesperrt worden. Mittlerweile seien auch Sachsen-Anhalt, Hessen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg betroffen, berichtete das Bielefelder "Westfalenblatt" am Samstag (08.05.2010) unter Berufung auf das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Braunschweig.
Eine Sprecherin des Bundesministeriums für Verbraucherschutz bestätigte am Samstag in Berlin, dass der verseuchte Mais aus der Ukraine an Betriebe in mindestens neun Bundesländern geliefert worden sei. Sie sagte, dass keine akute Gesundheitsgefahr für Verbraucher bestehe. Allerdings haben Lebensmittel-Einzelhandelsketten - unter anderem sind die Supermarktketten Lidl und Rewe betroffen - betroffene Eier-Chargen aus dem Verkauf genommen. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz sowie des niedersächsischen Verbraucherschutzministeriums nahmen auch andere Unternehmen betroffene Lebensmittel aus den Regalen.
Forderung an Niederlande
Die niederländische Regierung müsse zur Aufklärung der Dioxinbelastung die Frage beantworten, wie der Mais von der Ukraine nach Holland gekommen und warum er mit Dioxin belastet sei. Das forderte der Sprecher des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums, Gert Hahne, am Samstag, wie die Nachrichtenagentur DAPD berichtete.
Autor: Martin Schrader (afp, dapd, dpa)
Redaktion: Dirk Eckert