Vertreibungen wegen Myanmars Kupfer
10. Februar 2015Die Kanadier hätten von den Vertreibungen gewusst und nichts getan, schreibt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) in einem in Bangkok veröffentlichten Bericht. Die Chinesen hätten selbst Bulldozer zur Verfügung gestellt, um Felder von Bauern zu zerstören, unter denen Rohstoffe - vor allem Kupfer - vermutet wurden. Außerdem hätten die Unternehmen stillschweigend hingenommen, dass Polizei und Sicherheitspersonal brutal die Ausbeutung von Kupfervorkommen vorangetrieben hätten, so AI.
In dem Bericht heißt es: "In Myanmar kommen drei Dinge zusammen: Rohstoffreichtum, eine schwache Justiz und eine Wirtschaft, die vom Militär und Spezialinteressen dominiert wird." Die Regierung habe Menschen vertrieben und alle Versuche friedlichen Protests niedergeschlagen. Zudem habe sie kein Interesse daran, die beteiligten Unternehmen wie Ivanhoe Mines - später Turquoise Hill Resources - aus Kanada oder Wanbao aus China zur Verantwortung zu ziehen.
Phosphorbomben gegen Demonstranten
Im Dezember vergangenen Jahres soll laut Amnesty International bei einer Demonstration gegen die Letpadaung-Kupfermine eine Frau getötet worden sein. Die Mine befindet sich noch im Bau und wird von einer chinesischen Firma sowie einem Unternehmen betrieben, das Myanmars Militär gehört.
Die Regierung selbst räumte ein, im November 2012 Phosphorbomben gegen Demonstranten eingesetzt zu haben. Mehr als 100 Menschen wurden dabei verletzt. Ein anderer dokumentierter Fall reicht bis in die 1990er-Jahre zurück.
Aufklärung und Entschädigung
Amnesty forderte die Regierungen Kanadas, Chinas und Myanmars auf, die Menschenrechtsverletzungen zu untersuchen und zu stoppen. Zudem müsse Myanmars Führung den betroffenen Dorfbewohnern Entschädigungen zahlen und Land für Neuansiedlungen zur Verfügung stellen.
nem/wa (dpa, epd)