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Politik

Verwirrung um Hackerangriff auf Bundesnetz

18. März 2018

Der Anfang März bekanntgewordene Cyberangriff auf das speziell gesicherte Datennetz des Bundes ist angeblich doch größtenteils fehlgeschlagen. Das berichtet die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise.

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Symbolbild Cyberkriminalität
Bild: Reuters/K. Pempel

Zwar sei bei dem Hackerangriff die Infrastruktur des Datennetzes genutzt worden, um Schadsoftware von der Hochschule des Bundes zum Auswärtigen Amt zu übertragen, heißt es in dem Medienbericht. Den Angreifern sei es jedoch nicht gelungen, außerhalb dieser Verbindung das Netz zu infiltrieren, Informationen mitzulesen oder gar Administratorenrechte zu erlangen. Das Bundesnetz sei nicht geknackt worden.

Anfang März hatten "Süddeutsche Zeitung" (SZ), NDR und WDR berichtet, bei dem Hackerangriff seien insgesamt 17 Rechner der Bundesregierung infiziert worden. Dabei sei eine geringe Anzahl von Dokumenten kopiert worden, darunter einige mit Bezug zu Russland sowie Brexit-Protokolle des Auswärtigen Amtes. Weiter hieß es, der Bundesnachrichtendienst und das Bundesamt für Verfassungsschutz seien kurz vor Weihnachten, am 19. Dezember, von einem ausländischen Geheimdienst über die Attacke informiert worden. 

Urheber der Attacke sollen in Russland sitzen

Der gezielte Angriff auf das deutsche Regierungsnetz soll demnach bereits Ende 2016 begonnen haben. Die Hacker hatten über das E-Mail-Programm Outlook versteckt codierte Befehle per Anhang gesendet. Die Schadstoffsoftware verbreitete sich über die Infrastruktur der Hochschule des Bundes bis hin zum Auswärtigen Amt.

Laut dem Medien-Rechercheverbund war die Cyberattacke Teil einer internationalen Spähaktion, von der Staaten in Südamerika, im Baltikum, in Skandinavien und der früheren Sowjetunion betroffen waren. Hinter dem Angriff soll eine Gruppe namens "Turla" stecken, wie "SZ", NDR und WDR unter Berufung auf Sicherheitskreise berichteten. Dabei handele es sich nach Ansicht von IT-Sicherheitsexperten um eine der technisch versiertesten Hackergruppen, die Kontakte zum russischen Geheimdienst haben soll. Die Regierung in Moskau weist jede Verwicklung in den Vorgang zurück.

Der damalige geschäftsführende Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte den Angriff als "ernstzunehmenden Vorgang" bezeichnet, zugleich aber versichert, die Attacke sei isoliert und unter Kontrolle gebracht worden.

qu/djo (dpa, rtr, afp)