Vidal versprüht schon das "Mia san mia"
28. Juli 2015Eine Lederhose hatte Arturo Vidal noch nicht an, was "Mia san mia" bedeutet, wisse er nicht, bekannte der Chilene - aber verinnerlicht hat er das Klubmotto des FC Bayern bereits. Kaum hatte Vidal seine Unterschrift unter den Vertrag bis 2019 mit einer Option bis 2020 gesetzt, da formulierte der "Krieger" gewohnt kämpferisch das große Ziel mit dem FC Bayern: das Triple.
"Ich hoffe, dass mir das mit dem FC Bayern gelingt. Das muss das Ziel sein", sagte der 28 Jährige, der das Triple in der vergangenen Saison mit Juventus Turin im Endspiel der Champions League gegen den FC Barcelona knapp verpasst hatte. Und er will nach seiner Rückkehr nach Deutschland vor allem auch "die Bundesliga gewinnen". Mit Bayer Leverkusen ist Vidal das damals nicht geglückt.
Vorschusslorbeeren vom Sportvorstand
Die Bayern wiederum streben ihren vierten Meistertitel in Serie an - und dafür haben sie Vidal geholt. Sportvorstand Matthias Sammer erklärte sinngemäß, dass bei der Analyse der Mannschaft Defizite erkannt worden seien, die der Neue wettmachen soll. Vidal sei stark, kräftig, er schieße Tore, kurzum: Er verkörpere einen "Siegertypen", seine Spielweise sei "beeindruckend", "etwas Besonderes".
Dieses besondere Etwas ist den Münchnern, die in ihrer Historie das Triple erst einmal gewonnen haben, eine Ablöse von angeblich 35 Millionen Euro sowie ein Gehalt für Vidal von mutmaßlich zehn Millionen Euro pro Jahr wert. Der Chilene ist der zweite große Sommertransfer des FC Bayern nach Douglas Costa, der für 30 Millionen von Schachtjor Donezk kam und als Außenbahnspieler eingesetzt werden soll.
"Traum geht in Erfüllung"
Die Zeit bei Juventus sei schön gewesen, sagte Vidal, aber nun gehe für ihn mit dem Transfer zu einem der "drei besten Vereine der Welt" ein Traum in Erfüllung: "Ich möchte einen weiteren Schritt in meiner Karriere machen - und ich will die Champions League gewinnen." Dass Vidal nebenbei den ohnehin heftigen Konkurrenzkampf bei den Bayern verschärft, ist laut Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge so gewollt.
Die Bayern hatten 2011 schon einmal Interesse gezeigt, nachdem Vidal in 117 Bundesligaspielen für Leverkusen auf sich aufmerksam gemacht hatte. Der Nationalspieler zog aber Juve vor, weshalb ihn Rummenigge zur Münchner "Persona non grata" erklärt hatte. Seine Kritik nahm der Bayern-Boss inzwischen zurück, Vidal wiederum betonte: "Jetzt fühle ich mich bereit, das Trikot des FC Bayern zu tragen."
ck/kd (sid)