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Viel Geld für den Kampf gegen die Vogelgrippe

18. Januar 2006

Die Geberkonferenz in Peking hat mehr als 1,5 Milliarden Euro zur Bekämpfung der Vogelgrippe zugesagt - deutlich mehr, als erwartet. UN-Generalsekretär Annan mahnte, im Kampf gegen die Seuche keine Zeit zu verlieren.

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Den Vögeln geht's an den KragenBild: AP

Zum Abschluss der zweitägigen Beratungen verabschiedeten die 700 Delegierten aus 90 Staaten und mehr als 20 internationalen Organisationen am Mittwoch (18.1.) eine "Pekinger Erklärung". Die Staaten verpflichten sich darin zu nationalen Aktionsplänen, Vorbeugung und Vorbereitungen für den Notfall. Insbesondere Entwicklungsländern soll schnell finanziell und technisch geholfen werden. Zugesagt wurden auch mehr Transparenz, Informationen und bessere Kooperation. Angesichts der drohenden Gefahr einer globalen Epidemie mit Millionen Toten wird zu einem "koordinierten, schnellen und entschlossene" Vorgehen aufgerufen. UN-Generalsekretär Kofi Annan richtete einen dramatischen Appell an die Delegierten: "Es darf keine Zeit verschwendet werden."

400 Millionen mehr Dollar

Vogelgrippe Konferenz in Peking China David Nabarro
Un-Chefkoordinator David NabarroBild: AP

Die Geberkonferenz in Peking brachte mit 1,57 Milliarden Euro (1,9 Millionen Dollar) 400 Millionen US-Dollar mehr zusammen, als die Vereinten Nationen angestrebt hatten. "Wenn die internationale Gemeinschaft die Kontrollmaßnahmen jetzt nicht unterstützt, werden die möglichen langfristigen Kosten für die Staatengemeinschaft viel höher sein", sagte Weltbank-Chef Paul Wolfowitz auf der Konferenz. Die Weltbank sagte eine Kreditlinie von 500 Millionen Dollar zu. Die USA stellten 334 Millionen Dollar, die Europäische Union 250 Millionen Dollar zur Verfügung. Für den UN-Chefkoordinator David Nabarro zeigen die Zusagen, "dass die Welt die Notwendigkeit, sich gegen die Vogelgrippe zu wappnen, ernst nimmt". Der europäische Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, Markos Kyprianou, sah einen bedeutenden Erfolg: "Jeder Dollar wird gebraucht."

Sollte das gefährliche Virus H5N1 mutieren und von Mensch zu Mensch übertragen werden, könnte dies zu einer weltweiten Epidemie führen. "Wir waren noch nie mit einer solchen Bedrohung globalen Ausmaßes konfrontiert", sagt Kyprianou vor den Delegierten. Die Konferenz wurde gemeinsam von der Europäischen Union, der Weltbank und Chinas Regierung organisiert. China hat die weltweit größte Geflügelpopulation.

Erster Fall im Nord-Irak

Unterdessen wird ein erster Vogelgrippe-Verdachtsfall aus dem Irak gemeldet. Im Norden des Landes starb eine junge Frau, bei der Verdacht auf Vogelgrippe besteht, wie ein Beamter der regionalen Gesundheitsbehörde bestätigte. Der Tod der jungen Frau aus Rania bei Suleimanija werde untersucht. Die Gerichtsmediziner in Suleimanija hätten noch kein endgültiges Urteil gefällt, hieß es. In dem Dorf an der Grenze zur Türkei wurden alle Vögel getötet. In der Osttürkei waren vier Kinder an dem aggressiven Virus H5N1 gestorben.

In der Türkei sind inzwischen in 11 der 81 Provinzen Vogelgrippe- Ausbrüche bei Geflügel nachgewiesen worden. Nach offiziellen Angaben infizierten sich in dem Land bislang 21 Menschen mit der Tierseuche. Weltweit hat die Weltgesundheitsorganisation WHO rund 150 Vogelgrippefälle bei Menschen registriert, etwa 80 dieser Patienten sind gestorben. (sams)