Viele Opfer bei Waldbränden in Algerien
18. August 2022In Algerien breiteten sich die Flammen von mehr als 20 Waldbränden so rasend schnell aus, dass mindestens 30 Menschen starben und etwa 200 weitere verletzt wurden, wie Behörden und örtliche Medien berichteten. Nahe der 100.000-Einwohner-Stadt El Tarf habe "ein Feuer-Tornado in wenigen Sekunden alles mit sich genommen", sagte ein Lokaljournalist der Nachrichtenagentur AFP. Bei den meisten Todesopfern handele es sich um Menschen, die während ihres Besuchs in einem Tierpark von Flammen eingeschlossen wurden.
Schwer getroffen ist auch die Stadt Souk Ahras nahe der Grenze zu Tunesien. Fernsehbilder zeigen, wie Bewohner dort auf der Flucht vor den Flammen ihre Häuser verlassen mussten. Medienberichten zufolge mussten dort etwa 350 Bewohner in Sicherheit gebracht werden.
Hubschrauber bekämpfen die Flammen
Hubschrauber warfen mit Hängeeimern Wasser auf die Brände in drei Gebieten ab, darunter Souk Ahras. Algerien hatte ein russisches Löschflugzeug gechartert, das jedoch eine Panne hatte und erst am Samstag wieder einsatzbereit sein wird.
Seit Anfang August sind in Algerien 106 Brände ausgebrochen, die mehr als 2500 Hektar Waldfläche zerstört haben. Beldjoud sagte, einige der Brände seien von Menschen gelegt worden.
Klimawandel verschärft die Lage
Die jüngsten Brände wecken Erinnerungen an den Sommer 2021. Damals waren bei den tödlichsten Waldbränden in der jüngeren Geschichte des nordafrikanischen Staates in der Region Kabylei mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen. Die Flammen vernichteten dabei mehr als 100.000 Hektar Waldflächen.
Algerien ist das größte Land Afrikas, verfügt aber nur über 4,1 Millionen Hektar Wald - das entspricht etwa zwei Prozent der Fläche. Jedes Jahr wird der Norden des Landes von Waldbränden heimgesucht, ein Problem, das sich durch den Klimawandel noch verschärft hat.
fab/kle/mak (afp, rtre)