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Viele Tote durch Monsun in Indien

25. Juli 2021

In diesem Jahr treffen die Monsun-Unwetter die Menschen in manchen Regionen Indiens so hart wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Und die Gefahr weiterer Überschwemmungen dauert noch zwei Monate an.

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Monsunzeit in Indien
Bild: NDRF/AP/dpa/picture alliance

Bei den jüngsten Erdrutschen und Überschwemmungen nach Monsun-Regenfällen in Indien sind bislang mindestens 159 Menschen ums Leben gekommen. Rettungskräfte suchen noch immer nach dutzenden Vermissten. Seit Donnerstag wird die Westküste des Landes von heftigen Regenfällen heimgesucht. Die indische Wetterbehörde warnte auch für die kommenden Tage vor weiteren Niederschlägen.

Allein 40 Tote bei gewaltigem Erdrutsch

Die Rettungskräfte bargen nach Behördenangaben bei Einsätzen allein im Bundesstaat Maharashtra 149 Tote. Mehr als 40 davon kamen bei einem gewaltigen Erdrutsch im Dorf Taliye südlich von Mumbai ums Leben. "Viele Menschen wurden fortgerissen, als sie versuchten wegzulaufen", sagte ein Dorfbewohner, dessen Angehörige bei dem Unglück verschüttet wurden.

Einsatz von Rettungskräften in der Region der Stadt Chiplun
Einsatz von Rettungskräften in der Region der Stadt ChiplunBild: NDRF/AP/dpa/picture alliance

Dutzende Häuser wurden innerhalb weniger Minuten dem Erdboden gleich gemacht. Nur zwei Betonbauten standen nach dem Erdrutsch noch, die Stromversorgung war unterbrochen. Rettungskräfte durchsuchten den Schlamm und die Trümmer nach knapp 100 Vermissten. Viele Leichen wurden nach Behördenangaben fortgespült, einige seien flussabwärts zwischen Bäumen steckengeblieben.

Patienten nach Ausfall der Beatmungsgeräte tot

Bei zwei weiteren Erdrutschen südlich von Mumbai kamen ebenfalls Menschen ums Leben. Im Küstengebiet zwischen den Bundesstaaten Maharashtra und Goa waren die Wasserpegel nach wie vor hoch. Mehrere Flüsse waren über die Ufer getreten. Bewohner retteten sich in höhere Stockwerke und auf Häuserdächer, um dem Wasser zu entkommen.

Der Regierungschef von Goa, Pramod Sawant, spricht von den schlimmsten Überschwemmungen seit 1982
Der Regierungschef von Goa, Pramod Sawant, spricht von den schlimmsten Überschwemmungen seit 1982Bild: Sonu Mehta/Hindustan Times/imago images

Auch in der Region um die Stadt Chiplun rund 250 Kilometer südlich von Mumbai waren Ortschaften unerreichbar. Der Fluss Vashishti trat dort über die Ufer, die Behörden verzeichneten Wasserstände von bis zu sechs Metern. Laut Medienberichten starben in Chiplun acht Corona-Patienten im Krankenhaus, nachdem die Stromversorgung der Beatmungsgeräte unterbrochen wurde.

In Mumbai selbst stürzten Häuser ein, es gab Tote und Vermisste. Am vergangenen Wochenende waren in der Finanzmetropole bereits mindestens 34 Menschen durch regenbedingte Erdrutsche gestorben. In der Küstenmetropole Goa südlich von Mumbai kam eine Frau ums Leben. Pramod Sawant, Regierungschef des Bundesstaats Goa, sprach von den "schlimmsten Überschwemmungen seit 1982".

Tausende Philippiner müssen Häuser verlassen  

Auch auf den Philippinen mussten nach schwerem Monsunregen rund 25.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Die heftigen Niederschläge hätten auch dort Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht, teilte die Behörde für Katastrophenschutz mit. Zudem seien infolge der Unwetter mehrere Menschen im Norden des Landes ums Leben gekommen.

Bewohner der philippinischen Provinz Rizal waten durch das Hochwasser
Bewohner der philippinischen Provinz Rizal waten durch das Hochwasser Bild: Rouelle Umali/Xinhua/picture alliance

Bereits vergangene Woche hatte ein Taifun dem Norden des südostasiatischen Inselstaates schwere Regenfälle und Sturmböen von bis zu 170 Stundenkilometern beschert und Tausende Menschen in Mitleidenschaft gezogen. Die Philippinen werden jedes Jahr von etwa 20 Taifunen heimgesucht. Die Monsunzeit in der Region dauert gewöhnlich von Juni bis September.

sti/wa (afp, dpa)