Vielfalt feiern: Karneval der Kulturen in Berlin
Bei strahlendem Sonnenschein tanzen Menschen unterschiedlichster Kulturen durch Berlin. Was 1996 als politisches Statement gegen Fremdenfeindlichkeit begann, ist heute das beliebteste Straßenfest der Hauptstadt.
Gelebtes Multi-Kulti
Kulturen sollen an diesem Fest nicht nur gezeigt, sie sollen zelebriert werden. Die Kostüme sind bunt und reich verziert. Der Umzug ist der Höhepunkt des Festes, das in Berlin über das gesamte Pfingstwochenende gefeiert wird. Hier treten neben deutschen vielfach südamerikanische und afrikanische Gruppen auf, aber auch Fernost, der Balkan oder Indien sind vertreten.
Stolz auf die kulturellen Wurzeln
Neben den Gruppen sorgen Soundsystems, "Partygruppen" sowie Perkussionsgruppen, Narrenzünfte und Guggenmusikgruppen für Unterhaltung. Mehr als 4000 Akteure aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturkreisen sind Teil des Straßenumzugs.
Musikalischer Reichtum
Auf den Showbühnen nehmen über 100 DJs, Soloartisten und Bands mit auf eine musikalische Weltreise. Das alles ist nicht nur schön, es ist auch profitabel. Laut einer Studie der Investitionsbank Berlin (IBB) von 2011 kreiert hier jeder Euro Investition ein Fünffaches an Einnahmen. Außerdem präsentiert sich Berlin von seiner besten Seite: als junge, fröhliche und weltoffene Metropole.
Sichtbarkeit und Empowerment
Innerhalb von 20 Jahren hat sich die jährliche Besucherzahl auf rund eine Million erhöht. Der erste Karneval der Kulturen 1996 verstand sich als Antwort auf fremdenfeindliche Ausschreitungen, die in Rostock-Lichtenhagen 1992 ein bestürzendes Ausmaß annahmen. Zum Karneval sollen die verschiedensten Communities öffentlichen Raum einnehmen, als klarer und sichtbarer Teil der Gesellschaft.
Buntes Fest, ernsthafte Botschaft
Auch heute mahnen die Veranstalter: "Ein Vierteljahrhundert später errichtet Europa neue Grenzzäune, während die Stimmung im Land von engagierter Willkommenskultur bis zu offener Gewalt gegen Menschen mit anderer Kultur sehr verschiedene Gesichter zeigt. " Der Karneval der Kulturen wolle ein Zeichen setzen für eine freie und pluralistische Gesellschaft.