Vietnams Straßen-Friseure trotzen den Gesetzeshütern
Seit Jahren versuchen Vietnams Behörden, in den Großstädten für Ordnung zu sorgen. Straßenhändler, Friseure und Bettler passen angeblich nicht in das Bild einer modernen Großstadt. Doch die Friseure bleiben.
Gepflegtes Äußeres
In Vietnam legen die Menschen viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Saubere Kleidung und ein gutsitzender Haarschnitt sind wichtig. Und wo eine Nachfrage ist, gibt es ein Angebot - daran können auch die Behörden nichts ändern.
Rasur inklusive
Vietnamesen gehen häufig zum Friseur. Manche Männer lassen sich mehrmals pro Woche rasieren.
Ohrenreinigung
Ausgerüstet mit Grubenlampe und entsprechendem Werkzeug entfernen die Straßenfriseure auch Ohrenschmalz.
Mobile Salons
In der Regel bauen die Friseure ihre "Salons" immer am gleichen Ort auf. So braucht die Stammkundschaft nicht lange zu suchen. Sind jedoch die Behörden in einem Gebiet allzu hartnäckig, ist ein neuer Standort schnell gefunden.
Informeller Sektor
Die Friseure arbeiten, wie drei Viertel aller Vietnamesen, im informellen Sektor. Ihre Arbeit wird nirgendwo erfasst, sie zahlen keine Steuern und sind in keiner Form abgesichert.
Rein männliches Geschäft
Wie die Bilder zeigen, sind sowohl die Friseure als auch ihre Kunden ausschließlich männlich. Vietnamesische Frauen bestätigen, dass sie lieber in einen richtigen Salon gehen. Mögliche Gründe: Dort können die Haare auch gewaschen werden. Außerdem ist die Kundin nicht den neugierigen Blicken der Passanten ausgesetzt.