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Vogelgrippe in sächsischer Geflügelfarm

5. April 2006

"Ja, wir haben in Sachsen einen Fall von Vogelgrippe vom Typ H5N1." Mit diesen Worten hat ein Sprecher des sächsischen Sozialministeriums den ersten Vogelgrippe-Fall in einem deutschen Nutztierbestand bekanntgegeben.

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Betroffen ist die größte Geflügelfarm in SachsenBild: AP

In der von der Vogelgrippe betroffenen Geflügelfarm im sächsischen Mutzschen sind bereits rund 700 Tiere verendet. Das teilte das Landratsamt Muldentalkreis am Mittwoch (5.4.2006) in Grimma mit. In dem Betrieb mit insgesamt 16.300 Tieren befanden sich demnach 1400 Puten in einem Stall. Von diesen seien bis Dienstag rund 10 Prozent und bis Mittwoch insgesamt rund 50 Prozent verendet. Landrat Gerhard Gey sprach von einem "hohen Verlustgeschehen". Alle übrigen Tiere sollen nun gekeult werden.

Größter Betrieb

Das gefährliche Virus H5N1 war zuvor in Proben verendeter Puten der Geflügelfarm und damit erstmals in einem deutschen Nutztierbetrieb nachgewiesen worden. Nach Angaben des sächsischen Sozialministeriums handelt es sich um den größten Geflügelzuchtbetrieb Sachsens. Der Betrieb hält nach Angaben von Sozialministerin Helma Orosz insgesamt 8000 Puten, 4350 Gänse, 3350 Hühner sowie 600 Junggänse (Gössel).

Tierarzt überrascht

Noch am Mittwoch sollte mit der Tötung aller Tiere begonnen werden. Dazu werde sowohl Gas als auch eine mobile Elektrotötungsanlage eingesetzt, sagte die CDU-Politikerin. Die Keulung soll zwei Tage lang dauern. Der Betrieb musste der Ministerin zufolge wegen einer Ausnahmegenehmigung seine Tiere nicht aufstallen. Alle Vögel seien aber ständig amtstierärztlich untersucht worden. Der zuständige Amtstierarzt Ingolf Herold zeigte sich von dem H5N1-Befund überrascht. Die Puten seien zuvor alle sowohl serologisch als auch viral untersucht worden. Dabei habe es keine relevanten positiven Befunde gegeben, sagte er. (mas)