Vorwahl der US-Demokraten: Biden gewinnt
4. Februar 2024Zwar geht alle Welt davon aus, dass Joe Biden bei der Wahl in den Vereinigten Staaten im kommenden November antritt, um US-Präsident zu bleiben. Aber wie die oppositionellen Republikaner hält auch Bidens Partei in diesen Wochen Vorwahlen ab.
An diesem Samstag traten im Bundesstaat South Carolina zwei Demokraten gegen den Präsidenten an. Ein schlechtes Ergebnis für Biden dort wäre ein schlechter Auftakt für den Wahlkampf im Rennen um den Einzug ins Weiße Haus in Washington gewesen.
Doch das Ergebnis ist eindeutig und der Favorit gibt sich entsprechend selbstbewusst: Joe Biden hat in South Carolina klar gewonnen. Nach Auszählung der meisten Stimmen kam der 81-jährige US-Präsident auf 96,4 Prozent.
Seine Herausforderer landeten jeweils im einstelligen Bereich: Die Selbsthilfebuch-Autorin Marianne Williamson holte demnach zwei Prozent und der Kongressabgeordnete Dean Phillips 1,6 Prozent. Beide hatten schon in den Umfragen weit abgeschlagen hinter Biden gelegen.
Wichtiger Stimmungstest im konservativen Süden
Zwar gab es bereits zuvor eine Abstimmung der Demokraten im Bundesstaat New Hampshire. Doch da stand Biden offiziell gar nicht auf dem Wahlzettel. Durch eine Änderung im Wahlkalender der Demokraten ging in South Carolina die erste richtige Vorwahl über die Bühne, die dann auch als wichtiger Stimmungstest für Biden gilt.
In dem konservativ geprägten Südstaat leben viele Schwarze, deren Stimmen für die Demokraten traditionell wichtig sind. Auch die Wahlbeteiligung wurde mit Spannung erwartet, die Rückschlüsse auf Bidens Rückhalt an der Basis zulässt. Der Bundesstaat gilt generell eher als Hochburg der Republikaner.
Bei den parteiinternen Vorabstimmungen für die Präsidentschaftswahl 2020 hatte ein klarer Sieg in South Carolina Bidens Kampagne nach drei Niederlagen wieder in Schwung gebracht. 2024 hätten die Menschen in South Carolina nun wieder ihre Entscheidung getroffen "und ich habe keinen Zweifel daran, dass sie uns auf den Weg gebracht haben, erneut die Präsidentschaft zu gewinnen - und Donald Trump erneut zum Verlierer zu machen", gab sich Biden nach der Abstimmung kämpferisch.
Sorge um Zweifel an Bidens Eignung
Die Präsidentschaftswahl in den USA findet am 5. November statt. Amtsinhaber Biden steht bei den Demokraten praktisch schon als Kandidat fest, er hat keine ernsthaften Konkurrenten. Allerdings gibt es auch Zweifel, ob Biden mit 81 Jahren der richtige Kandidat ist. Er ist bereits jetzt der älteste Präsident der US-Geschichte.
Biden forderte die Menschen am Samstag auf, sich an der Wahl im November zu beteiligen. Bei der Wahl stehe sehr viel auf dem Spiel, sagte Biden. Im Land seien "extreme und gefährliche Stimmen" zu hören - "angeführt von Donald Trump"
Bei der Präsidentschaftswahl 2020 siegte Biden gegen Trump, der eine von Chaos und Skandalen geprägte vierjährige Amtszeit hinter sich hatte und den Wahlsieg Bidens bis heute nicht anerkennt.
Donald Trump war seiner Nominierung als Kandidat der Republikaner Ende Januar einen Schritt näher gekommen: Er siegte in New Hampshire und setzte sich dort gegen seine einzig verbliebene Konkurrentin, die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley, durch. In South Carolina findet die Vorwahl der Republikaner am 24. Februar statt.
Wer in den USA Präsidentschaftskandidat werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Bei Parteitagen im Sommer werden die Kandidaten dann offiziell gekürt.
AR/pg (afp, dpa, rtr)