Vulkan auf La Palma bricht aus
19. September 2021Nach einer heftigen Explosion spuckte der Cumbre Vieja Asche und Lava. Über dem Vulkan im Süden der spanischen Kanareninsel La Palma steht eine große Rauchsäule. Der Ausbruch hatte sich in den vergangenen Tagen durch Tausende kleine Erdbeben und eine leichte Anhebung des Erdbodens angekündigt.
Die Kanarenregierung hatte zuvor die Menschen in der Nähe des Vulkangebiets aufgerufen, leichtes Gepäck mit ihrem Handy, wichtigen Dokumenten und eventuell benötigten Medikamenten vorzubereiten. Etwa 40 gehbehinderte Menschen sowie Nutztiere wurden aus den Dörfern rund um den Vulkan herausgebracht.
"Die Bevölkerung wird aufgerufen, extreme Vorsicht walten zu lassen und der Eruptionszone fernzubleiben", erklärte die Regionalregierung. Jedes "unnötige Risiko" solle vermieden werden. Die Evakuierung der nächstgelegenen Gebiete habe bereits begonnen. Das spanische Verteidigungsministerium schickte dafür Soldaten zur Unterstützung.
Die Anzeichen hatten sich verdichtet
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez kündigte an, wegen des Ausbruchs nach La Palma zu reisen: "Alle Einsatzkräfte stehen bereit, um koordiniert zu reagieren." Im Vorfeld des Ausbruchs hatten Wissenschaftler des spanischen Nationalen Geografischen Instituts (ING) im Nationalpark eine Reihe von Erdbeben der Stärke 3,8 registriert.
Der früheste aufgezeichnete Vulkanausbruch auf der kleinen Insel La Palma mit derzeit 83.000 Einwohnern fand nach Angaben des ING im Jahr 1430 statt. Beim letzten Ausbruch im Jahr 1971 wurde ein Mann getötet, als er in der Nähe der Lavaströme fotografierte, aber es entstand kein Sachschaden.
Zu den Kanaren gehören auch die beliebten Ferieninseln Gran Canaria, Teneriffa und Lanzarote. Massentourismus wie dort gibt es auf La Palma nicht.
rb/kle (AFP, AP, dpa, Reuters)