Vulkan treibt Tausende in die Flucht
29. August 2010Der Mount Sinabung schleuderte Rauch und Asche 1500 Meter hoch in die Luft. Die Lage sei "gefährlich", sagte ein Vertreter des indonesischen Vulkan-Warnzentrums. Aus diesem Grund sei die höchste Alarmstufe ausgerufen worden. Mindestens eine Person kam ums Leben, als Helfer mehr als 10.000 Menschen aus der Gefahrenzone holten. "Ein 54-jähriger Mann mit Atemproblemen starb auf dem Weg von seinem Dorf ins Aufnahmelager", sagte der Nothelfer Muhammad Irsal. Die geflohenen Menschen würden in öffentlichen Gebäuden und Zeltlagern aufgenommen, fügte der Rot-Kreuz-Mitarbeiter hinzu.
Lava kilometerweit zu sehen
Aus mehreren Kilometern Entfernung war die ausbrechende Lava auf Sumatra zu sehen, berichten Augenzeugen – auch in der Urlaubsregion Berastagi im Norden der indonesischen Insel. Vulkanasche aus dem 2451 Meter hohen Feuerberg habe die Provinzhauptstadt Medan erreicht.
"Um Mitternacht gab es einen starken Schlag - man vermutet ein vulkanisches Erdbeben", sagte Nothelfer Irsal. "Kurz darauf sahen wir Lava vom Gipfel des Sinabung herunterlaufen und Feuer verbrannte den Wald am Fuße des Berges." Zeitweise habe dichter Rauch die Sicht auf kaum fünf Meter beschränkt.
Die staatliche Nachrichtenagentur Antara berichtete, die lokalen Behörden brächten die gefährdeten Bewohner mit Lastwagen, Bussen und Krankenwagen in Sicherheit. Experten riefen die Bevölkerung auf, Atemmasken zu tragen. Sie warnten Anwohner der Flüsse vor Überschwemmungen, die von den Lavaströmen ausgelöst werden könnten.
Größte Vulkandichte der Welt
Die indonesische Vulkanbehörde teilte mit, der Ausbruch sei der erste des Sinabung seit dem Jahr 1600. "Zuvor hatte der Sinabung keine nennenswerte Aktivität gezeigt, weshalb die Überwachung seit Anfang des 17. Jahrhunderts keine Priorität hatte", sagte Behördenchef Surono.
Indonesien hat die größte Vulkandichte der Welt. Im sogenannten Feuergürtel des 5000 Kilometer langen Inselstaates gibt es rund 500 Vulkane. Fast 130 von ihnen sind aktiv und 68 gelten als gefährlich.
Autor: Manfred Götzke (dpa, apn)
Redaktion: Siegfried Scheithauer