1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Katastrophe

Vulkanausbruch überrascht Touristen

9. Dezember 2019

Nach dem Ausbruch eines bei Urlaubern beliebten Vulkans in Neuseeland gehen die Behörden davon aus, dass bei dem Unglück mindestens 20 Menschen starben. Einige hielten sich zum Zeitpunkt der Eruption im Krater auf.

https://p.dw.com/p/3URFe
Neuseeland Vulkanausbruch Whakaari, White Island
Die Luftaufnahme zeigt White Island nach dem Ausbruch - Asche färbt das Wasser bräunlichBild: picture-alliance/AP Photo/New Zealand Herald/G. Novak

Der Polizei zufolge waren zum Zeitpunkt der Eruption bis zu 50 Personen auf oder in der Nähe der Insel White Island. Die neuseeländischen Behörden bestätigten bislang den Tod von fünf Menschen, gehen aber von zahlreichen weiteren Opfern aus. In jüngsten Meldungen ist von mindestens 20 Toten die Rede.

Die Polizei teilte mit, dass bei mehreren Aufklärungsflügen "kein Lebenszeichen" mehr auf der Insel entdeckt worden sei. Bei den bestätigten Toten handelt es sich um Opfer, die zunächst lebend geborgen werden konnten, später jedoch ihren schweren Verbrennungen erlagen.

"All unsere Gedanken sind bei den Betroffenen", sagte die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern. 

Karte Vulkanausbruch Neuseeland (Grafik: DW)

Der Tourist Michael Schade teilte im sozialen Netzwerk Twitter mehrere Videos und Bilder von der Lage vor Ort. Nach eigenen Angaben wollte er mit seiner Familie die Insel gerade per Boot verlassen, als der Vulkan ausbrach. Seine Fotos zeigen, dass Teile der Insel von Asche bedeckt sind.

Auf Live-Bildern von der bei Touristen beliebten Vulkaninsel war zuvor zu sehen gewesen, wie sich eine Gruppe von Besuchern zum Zeitpunkt des Ausbruchs am Boden des Kraters aufhielt. Mehr als sechs Menschen liefen auf der Innenseite des Kraters, als der White Island Vulkan gegen 14.10 Uhr (Ortszeit) plötzlich ausbrach. Dann wurde das Bild dunkel.

Neuseeland Vulkanausbruch Whakaari, White Island
Nur wenige Minuten nach dem Ausbruch - auf dem Plateau auf der Küste warten Menschen auf RettungBild: Michael Schade/Twitter@sch

Mehrere Hubschrauber und Flugzeuge sind im Einsatz. Eine dichte weiße Rauchwolke hängt über dem Vulkan. Die Bürgermeisterin der nächstgelegenen Stadt Whakatane, Judy Turner, sagte, Rettungskräfte versuchten, die Verletzten von der Insel weg zu einem Krankenhaus zu bringen. 

Nach Angaben von GeoNet, dem Überwachungssystem für geophysikalische Vorgänge, ging die Aktivität nach dem Ausbruch wieder zurück. Die Alarmstufe wurde wieder gesenkt. Derzeit liegt sie bei Stufe drei. Sie besagt, dass eine kleine Eruption im Gange ist.

Neuseeland Vulkanausbruch Whakaari, White Island
Aufnahme aus dem Krater unmittelbar vor dem AusbruchBild: Reuters/GNS Science

Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, hatten Wissenschaftler in letzter Zeit eine erhöhte vulkanische Aktivität bemerkt. Dies führte aber nicht zu, dass die Touren verboten wurden. Das Betreten ist grundsätzlich nur im Beisein von ausgebildeten Führern erlaubt. Die Insel befindet sich in Privatbesitz.

Neuseelands aktivster Vulkan

White Island liegt etwa 50 Kilometer nördlich der Küste von Neuseelands Nordinsel. Selbst von dort aus war die riesige Aschewolke über dem Vulkan zu sehen. Nach Angaben des Geoforschungsinstituts GNS stieg sie in knapp 3,7 Kilometer Höhe.

Neuseeland 2019 | Vulkanausbruch Whakaari, White Island
Von der rund 50 Kilometer entfernten Nordinsel Neuseelands ist die Rauchwolke über White Island deutlich zu sehenBild: Reuters/@Donnacha

White Island ist der aktivste Vulkan Neuseelands. Er wird von den Maori-Ureinwohnern Te Puia O Whakaari genannt, was sich mit "Der dramatische Vulkan" übersetzen lässt. Der Durchmesser der Insel beträgt etwa zwei Kilometer. Sie ist unbewohnt. Pro Jahr besuchen etwa 10.000 Ausflügler den Vulkan. Mehrere Reiseunternehmen bieten dorthin Tagestouren an.

Neuseeland liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Auch Erdbeben sind dort keine Seltenheit.

wa/qu/sti (afp, dpa, rtr, ap, gns.cri.nz, geonet.org.nz)